23.03.-29.03.2025 – Der große Versöhnungstag (5)

QUARTALSTHEMA: EIN KOSTSPIELIGES OPFER (März-Mai 2025)

Einheit I: STIFTSHÜTTE, OPFER UND SÜHNE

Lektion 5 von 5: Der große Versöhnungstag

Tagesandachten von Angel Floyd

SONNTAG, 23. März 2025: Psalm 40:1-8

David schilderte seine Erfahrung, in einem Zustand der Verzweiflung auf den HERRN zu warten. Er betonte, dass der HERRN ihn heraushob und seine Schritte lenkte. Wenn ich über meine eigenen Erfahrungen in schwierigen Zeiten nachdenke, erkenne ich, wie schwierig es sein kann, geduldig auf den HERRN zu warten. Oft habe ich versucht, den Prozess zu beschleunigen, was die Situation oft verschlimmerte oder sich als Verschwendung meiner Möglichkeiten erwies. Umgekehrt erlebte ich Momente, in denen ich erfolgreich Geduld übte und erlebte, wie Gott Seine Macht auf bemerkenswerte Weise offenbarte. Wie kannst du dich während des Wartens auf den HERRN in Geduld üben, insbesondere in schwierigen Zeiten oder in Unsicherheit?

MONTAG, 24. März 2025: Psalm 40:9-17

David erklärte, er habe Gottes Gerechtigkeit nicht in seinem Herzen verborgen, sondern treu von Gott gesprochen und Seine Güte und Wahrheit mit der großen Gemeinde geteilt. Dann bat David den HERRN, ihm Sein Mitgefühl nicht vorzuenthalten, sondern ihn mit Güte und Wahrheit zu bewahren. David wusste, dass Gott ihm beisteht und erlöst und dass er in seiner Liebe und Treue geborgen ist. Denke daran, Gott zu ehren und Seine Wahrheit zu teilen, damit du die Sicherheit hast, in Seiner Liebe und Treue zu ruhen. Wie kannst du Gottes Treue und Wahrheit mit anderen teilen und wie stärkt das deinen Glauben?

DIENSTAG, 25. März 2025: Hebräer 9:1-14

Im Hebräerbrief wird das Opfersystem des Alten Bundes sowie das irdische Heiligtum besprochen. Darauf folgt die Offenbarung Christi als Hohepriester der kommenden Dinge. Jesus betrat ein für alle Mal ein vollkommeneres Heiligtum, indem er sich als makelloses Opfer darbrachte, um unser Gewissen von toten Werken zu reinigen und dem lebendigen Gott zu dienen. So schuf er ein bevorzugtes, nicht-physisches Heiligtum für unsere geistige Erneuerung. Bist du schon einmal in die Falle getappt, deine Erlösung selbst verdienen zu wollen? Wenn ja, was hat deine Meinung geändert?

MITTWOCH, 26. März 2025: Hebräer 9:15-22

In diesen Versen präsentiert der Autor ein tieferes Verständnis der Gründe dafür, dass Jesus Christus das ultimative Opfer ist, das über die bloße Erfüllung der Kriterien eines Opfers hinausgeht. Vers 16 weist darauf hin, dass derjenige, der einen Bund schließt, ähnlich wie bei einem Testament, zuvor sterben muss, damit dieses in Kraft tritt wird. Der „Pulpit Commentary“ weist darauf hin, dass viele Übersetzungen den Begriff „Testament“ anstelle von „Bund“ bevorzugen. Folglich erfüllte Jesus als Gott in Menschengestalt durch Seinen Tod den Alten Bund (oder Altes Testament), der mit dem Opfersystem verbunden war, und wurde anschließend zum Mittler des Neuen Bundes. Was sind die Unterschiede zwischen dem Alten und dem Neuen Bund?

DONNERSTAG, 27. März 2025: 2. Korinther 5:12-21

Paulus sprach über die Versöhnung mit Gott (vertikale Ebene) und untereinander (horizontale Ebene). Jeder in Christus wird eine neue Schöpfung (bzw. „neue Kreatur“): das Alte ist vergangen, ein neues Leben beginnt. Gott hat uns durch Christus mit sich versöhnt. Deshalb sollen wir das Evangelium von Jesus Christus mit anderen teilen. Darüber hinaus schrieb Paulus in Epheser 4:31-32 über die „horizontale Versöhnung“: „Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit. Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“ Wie kannst du Versöhnung in deinen Beziehungen fördern – sowohl mit Gott als auch mit deinen Mitmenschen?

FREITAG, 28. März 2025: Levitikus/ 3. Mose 16:1-10

Levitikus/ 3. Mose Kapitel 16 beginnt mit Gottes Rede zu Mose nach dem Tod von Aarons Söhnen Nadab und Abihu, die unerlaubt Feuer vor Gott dargebracht und dafür mit dem Leben bezahlt hatten. Gott wies Aaron an, sich dem heiligen Ort nicht einfach so zu nähern, und gab ihm konkrete Anweisungen, wie er sich Ihm mit Ehrfurcht und Aufrichtigkeit nahen sollte. Er betonte die Notwendigkeit des Gehorsams bei solch heiligen Begegnungen. Welche Praktiken kannst du in deinem Leben integrieren, um Gott mit der Ehrfurcht und Aufrichtigkeit zu begegnen, die Er verdient?

SABBAT, 29. März 2025: Levitikus/ 3. Mose 16:11-19

Am Versöhnungstag wurde das Blut eines geschlachteten Ziegenbocks verwendet, um das Heiligtum von den Sünden der Israeliten zu reinigen. Dieser Ritus deutete auf das ultimative Blutopfer des Messias hin und betonte die Notwendigkeit der Sühne für Sünden und die Bedeutung eines einzigen Opfers für die Sünden der Gemeinde als Mittel der Reinigung. Jesus war das ultimative Opfer, das uns mit Gott versöhnte. Wie kann das Konzept der Sühne durch Opfer dein Verständnis von Gnade vertiefen und deine Beziehung zu Jesus beeinflussen?

BIBELSTELLEN:

Studientext: Levitikus/ 3. Mose 16:11-19

weiterführende Texte: Levitikus/ 3. Mose Kapitel 16

Andachtstext: Psalm 40:9-17

Merkvers:

 „So soll er Sühnung erwirken für das Heiligtum wegen der Unreinheiten der Kinder Israels und wegen ihrer Übertretungen und aller ihrer Sünden, und er soll dasselbe tun mit der Stiftshütte, die sich mitten unter ihren Unreinheiten befindet.“ (Levitikus/ 3. Mose 16:16)

KERNINHALT:

Menschen suchen Versöhnung, wenn Beziehungen zerrüttet sind. Was können wir tun, um gebrochenes Vertrauen wiederherzustellen? Gott setzte einen jährlichen Versöhnungstag ein, der für Israel die stellvertretende Sühne Gottes für ihre Sünden und die vollständige Tilgung ihrer Schuld versinnbildlichte.

FRAGEN ZUM TEXTSTUDIUM:

  1. Wie wirkt sich gebrochenes Vertrauen auf Beziehungen aus? Welche Maßnahmen können das Vertrauen in zerbrochenen Beziehungen wiederherstellen?
  2. Was kannst du über das Wort „Sühne“ in Erfahrung bringen? Was sagt es über die Natur dieses Rituals aus? Welche Bedeutung hat der Versöhnungstag (Jom Kippur) im israelitischen Kalender und in den Gottesdiensten? (s. auch Levitikus/ 3. Mose 23:26-32)
  3. Warum musste Aaron zuerst für sich selbst Sühne leisten? Warum war es für den Hohepriester wichtig, sich Gott mit Ehrfurcht zu nähern und strenge Anweisungen zu befolgen? Was lehrt uns das über Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit?
  4. Das Besprengen mit Blut ist ein Schlüsselelement in den Versen 14 und 15. Was symbolisiert der Akt des Besprengens im alten Israel? Welchen Bezug hat Hebräer 9:22 zu diesem Konzept?
  5. Welche Verbindung besteht zwischen diesem Bibeltext und Hebräer Kapitel 9 und 10? Welche Parallelen bestehen zwischen dem Versöhnungstag und dem Opfer Jesu? Wie können wir die Überlegenheit des Opfers Christi als dem vollständigen und endgültigen Versöhnungstag für die Sünden der Menschen erkennen?
  6. Wie kann die Ernsthaftigkeit, mit der Gott hier mit der Sünde umgeht, deine Einstellung zur Sündenbekenntnis und Reue beeinflussen? Welche Schritte kannst du unternehmen, um sicherzustellen, dass deine Anbetung und Beziehung zu Gott dieselbe Heiligkeit und Aufrichtigkeit widerspiegeln?

VERSTEHEN UND AUSLEBEN von Jerry Johnson

DER GROSSE VERSÖHNUNGSTAG

Levitikus/ 3. Mose Kapitel 16 wird von den Kommentatoren seit Jahrhunderten als der „(Grosse) Versöhnungstag“ bezeichnet. Im Buch Levitikus kommt es nach fünf Kapiteln, die sich ausführlich mit Fragen der Reinheit in Bezug auf Nahrung, Geburt, verschiedene Hautkrankheiten, Tod, Schimmelbefall, Geschlechtsausflüsse usw. befassen. Die Unterscheidung zwischen Rein und Unrein erfolgte anhand der tatsächlichen physischen Bedingungen im Alltag. Dies diente auch dazu, die Menschen daran zu erinnern, wie notwendig Blutopfer zur Reinigung und Heiligung waren.

Diese Anweisung erging, nachdem Aarons Söhne Nadab und Abihu unmittelbar nach dem Opfern von „profanem Feuer“ vor dem HERRN starben. Der eigentliche „Versöhnungstag“ (Jom Kippur) wurde auf den zehnten Tag des siebten Monats im hebräischen Kalender festgelegt, was in etwa dem frühen Herbst unserer Zeit entspricht (Verse 29-34). Er wird in Levitikus/ 3. Mose 23:26-32 näher erläutert. Richard S. Hess bemerkte hilfreich:

„Die Vorbereitung des Priesters (Verse 2b–5), mit Einzelheiten zu seiner Kleidung und der ständigen Sorge um die Opfertiere (Verse 6–10), entspricht der Rückkehr aus Gottes Gegenwart (Verse 23–28), bei der es wiederum um die priesterlichen Gewänder und die Beseitigung der Überreste der Tieropfer geht. Das Reinigungsopfer des Priesters, gefolgt vom Reinigungsopfer Israels, und die Sühne des Allerheiligsten, gefolgt von der Sühne für Israel (Verse 11–19), bilden den Mittelpunkt der Zeremonie.“ („Expositor’s Bible Commentary: Leviticus“, S. 321–322)

ANWEISUNGEN FÜR AARON

Das Kapitel umfasst mehrere Schritte, beginnend mit den Vorbereitungen für Aaron. Er musste darauf achten, das Heiligtum „zu keiner Zeit“ (sonst würde er sterben) ohne einen Stier als Sündopfer, einen Widder als Brandopfer und heilige Gewänder zu betreten, die er erst nach dem Waschen anziehen durfte. Das Blut des jungen Stiers galt für seine Sünde und die seines Hauses. Dann musste er zwei Ziegenböcke als Sündopfer und einen Widder als Brandopfer nehmen, stellvertretend für die Sünden des Volkes. Beachte in den Versen 6-10, dass er diese beiden Böcke am Eingang der Stiftshütte darbringen und das Los über sie werfen musste. Einer der Böcke sollte geopfert werden und der andere als Sündenbock dienen, um in die Wüste geschickt zu werden (siehe auch Verse 20–22). Die Verse 11–19 bilden den Kern von Aarons Pflichten vor dem HERRN am Versöhnungstag. Beachte, dass der Hohepriester dies allein tun musste, was im Kapitel mindestens 20 Mal wiederholt wird. Zuerst sollte er, Aaron, den Stier opfern, doch bevor er dessen Blut auf den Altar legte, musste er zwei Handvoll fein gemahlenes Räucherwerk und eine Feuerpfanne voller glühender Kohlen innerhalb des Vorhangs nehmen, um eine Weihrauchwolke über dem Gnadenstuhl zu bilden. W.H. Bellinger merkt hierzu an:

„Die Feuerkohlen und der Weihrauch erzeugen Rauch, um die Bundeslade zu verbergen, damit Aaron nicht sterben würde, während er Gott sah (siehe Exodus/ 2. Mose 33:20). Möglicherweise sollte der Rauch Gott davor schützen, Aaron zu sehen und so den Zorn Gottes abwenden. Der Rauch wird auch mit der Wolke göttlicher Herrlichkeit in Verbindung gebracht.“ („Understanding the Bible Commentary: Leviticus, Numbers“, S. 144)

Aaron befand sich in der Gegenwart Gottes, und der Begriff „Zeugnis“ symbolisierte die Zehn Gebote. Er sprengte siebenmal Blut auf und vor den Gnadenstuhl, um die vollständige Reinigung zu signalisieren. Ebenso sprengte er Blut vom Opferbock auf und um den Gnadenstuhl, um die Sünden des Volkes zu sühnen. Mit diesem Opfer reinigte er das Allerheiligste „wegen der Unreinheiten der Israeliten und wegen ihrer Sünden in allen ihren Sünden.“ (Vers 16)

Außerdem sollte er den bronzenen Brandopferaltar siebenmal mit seinem Finger mit Blut besprengen, sodass alle Hörner an den vier Ecken bedeckt waren. Damit war die Sühne für das Heiligtum, den Altar und das gesamte Offenbarungszelt abgeschlossen. Allan Mosely fragt:

„Wie leistet man Sühne für einen leblosen Gegenstand, und warum ist das notwendig? Gott verkündete, dass Sünde uns und unsere Umwelt verunreinigt. Deshalb war ein Teil des Versöhnungstages der Reinigung des Ortes gewidmet, an dem die Menschen das ganze Jahr über ihre Sünden zu Gott gebracht hatten. In den Köpfen der Menschen war dieser Ort sicherlich mit Sünde verbunden, da ständig Opfer für Sünden dargebracht wurden.“ („Exalting Jesus in Leviticus“, S. 198)

Der Sündenbock wurde in die Wüste gejagt, nachdem Aaron ihm die Hände aufgelegt hatte, um Israels Sünden wegzutragen.

„Erstens symbolisiert er die Reinheit des Lagers und seinen heiligen Zustand trotz der Sünden des Volkes. Zweitens verdeutlicht der Auszug des Bocks aus dem Lager und die anschließende Vertreibung aller Unreinheiten dorthin (Verse 23-28) die Gefahr, die heilige Gemeinschaft zu verlassen und sich von dem heiligen Ort zu trennen, den Israels Gott für die Begegnung mit seinem Volk vorgesehen hatte.“ („Expositor’s Bible Commentary: Leviticus“, S. 339)

CHRISTI SÜHNE

Für den Christen des Neuen Testaments hat Christus mit Seinem vollkommenen Opfer Sühne für die Sünden geleistet. R.C. Sproul erläuterte hilfreich einige wichtige theologische Aspekte:

„Am Kreuz nahm Jesus nicht nur diesen Fluch auf sich, sondern wurde ‚zum Fluch für uns‘. (Galater 3:13) Das orthodoxe Christentum besteht darauf, dass die Sühne Stellvertretung und Genugtuung beinhaltet. Indem Jesus Gottes Fluch auf sich nahm, erfüllte Er die Forderungen der heiligen Gerechtigkeit Gottes. Er empfing Gottes Zorn für uns und rettete uns vor dem kommenden Zorn (1. Thessalonicher 1:10).“ („Reformation Study Bible, ESV Edition“, S. 1983)

Eine andere Sichtweise ist der Begriff „Versöhnung“, wie er in wörtlicheren Bibelübersetzungen verwendet wird. Christus hat ein vollkommenes Opfer dargebracht, das unsere Sünden tilgt, indem es den Zorn eines heiligen Gottes besänftigt (siehe Römer 3:25; Hebräer 2:17; 1. Johannes 2,2 und 4,10). Jesus ist unser buchstäblicher Hohepriester, der aufgrund Seines viel höheren Opfers qualifizierter als Aaron ist (Hebräer 7:11). Kein Wunder, dass Johannes der Täufer bei der Erscheinung Jesu sagte: „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt!“ (Johannes 1:29)

HINWEISE FÜR SABBATSCHULHELFER

LERNZIELE:

  1. Betrachtet den Versöhnungstag als jährliche Reinigung des heiligen Ortes, der Menschen und ihrer Umgebung.
  2. Schätzt Gottes Arbeit, die Beziehung zu Seinem Bundesvolk wiederherzustellen.
  3. Verpflichtet euch zu einer Verhaltensweise, welche die geistlich Praxis der Sündenbekenntnis fördert.

UNTERRICHTSAKTIVITÄTEN

Erstellt eine Tabelle auf einem großen Blatt Papier („Flipchart“ oder ein Diagramm auf einer Tafel („Whiteboard“) mit Querverweisen zum Thema Sühne aus Levitikus/ 3. Mose Kapitel 16, Jesaja  Kapitel 53, Hebräer Kapitel 9 und 1. Johannesbrief Kapitel 1. Die Teilnehmer sollen Haftnotizen („Post-Its“) oder Karteikarten mit relevanten Bibelstellen rund um das Hauptdiagramm anbringen und diese mit dem Konzept der Sühne bzw. Versöhnung verknüpfen mit folgender Aufgabenstellung: „Wie entwickelt sich das Thema Sühne vom Alten zum Neuen Testament?“ Besprecht, wie wir Sühne bzw. Versöhnung im Alltag praktizieren können.

RÜCKBLICK UND AUSBLICK

In dieser Einheit haben wir die Opfer, Gaben und Rituale des Alten Testaments untersucht, die dazu bestimmt waren, die Beziehung Israels zu einem heiligen Gott aufrechtzuerhalten, und nach Anwendungsmöglichkeiten dieser Grundsätze für diejenigen gesucht, welche unter dem Neuen Bund leben.

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