06.10.-12.10.2024 – Ein Bitte um Befreiung (7)

SEPTEMBER – NOVEMBER 2024 – GOTTESDIENST IN DER BUNDESGEMEINDE

Tagesandachten von Gem Barton

SONNTAG, 6. Oktober 2024: Lukas 13:10-17

Jesus sah sich an diesem Tag im Tempel mit zwei Situationen konfrontiert. Erstens sah er die Beschwerden einer Tochter Abrahams, das sie seit achtzehn Jahren erdulden musste. Zweitens wurde er mit der Heuchelei religiöser Menschen konfrontiert, denen die Heiligkeit des Sabbats wichtiger war als die Befreiung und Entlastung des Volkes Gottes. Jesus begegnete dieser Verurteilung, indem er ihre Heuchelei entlarvte und gewisse Tätigkeiten hervorhob, die sie an einem Sabbat gerechtfertigt hätten. Die ruhige Präzision, mit der Jesus beide Situationen behandelte, ist ein Beispiel, dem wir folgen sollten. Ich freue mich, wenn Menschen aus Knechtschaft befreit werden. Wie sieht es bei dir aus?

MONTAG, 7. Oktober 2024: Daniel 3:8-18

Ich liebe die Hartnäckigkeit dieser drei jungen Hebräer, welche aus ihrem Glauben an Gott erwuchs. Ihre Absicht, sich nicht zu verbeugen, war nicht, dem König gegenüber respektlos zu sein, sondern Respekt gegenüber ihrem Gott zu zeigen. Diese drei waren sich sicher, wem sie gehörten. Wie oft beugen wir uns Unternehmensrichtlinien oder politischen Anweisungen, obwohl wir wissen, dass diese gottlos sind? Wir müssen sicher sein, dass unser Gott uns erlösen kann, wenn wir für das eintreten, was heilig ist. Und selbst wenn er das nicht tut, ist alles zu Seiner Ehre, die wichtiger ist als das Leben selbst.

DIENSTAG, 8. Oktober 2024: Daniel 3:19-27

Wenn wir uns gottlosen Geboten beugen, lassen wir unsere Unterdrücker nicht sehen, wer unser Gott ist und wozu Er fähig ist. Nebukadnezar verkündete, er werde sehen, welcher Gott Schadrach, Meschach und Abed-Nego retten würde (Vers 15). Später sah er vier Personen frei im Feuerofen umherlaufen, obwohl sie gefesselt worden waren, bevor sie hineingeworfen wurden. Nebukadnezar erkannte, dass die vierte Person, die er sah, „wie ein Sohn der Götter“ war (Vers 25). Als sie herauskamen, waren die hebräischen jungen Männer unverletzt und rochen noch nicht einmal nach Rauch. Nebukadnezar wusste nun, dass ihr Gott nicht aufzuhalten ist.

MITTWOCH, 9. Oktober 2024: Matthäus 8:5-17

Jesus beantwortete den Hilferuf des Hauptmanns. Dieser Zenturio glaubte, dass Jesu Wort ausreichte, um seinen Diener zu heilen. Er verstand die Tradition der Zeit und wusste, dass ein Besuch in seinem Haus Jesu Verurteilung nach sich ziehen würde. Er verstand auch die Autorität des gesprochenen Wortes. „Sprich nur ein Wort, und mein Diener wird gesund.“ (Vers 8) Jesus heilte an diesem Tag auch die Schwiegermutter von Petrus und viele andere. Die Prophezeiung Jesajas erfüllte sich (Jesaja 53:4). Sei versichert, dass wir geheilt und erlöst werden, wenn wir zu Gott rufen.

DONNERSTAG, 10. Oktober 2024: Markus 10:46-52

Bartimäus hörte den Lärm der Menschenmenge und hörte, dass Jesus in der Nähe war. Also begann er zu schreien: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ (Vers 47) Obwohl die Leute um ihn herum ihn aufforderten, still zu sein, schrie er weiter, bis er Jesu Aufmerksamkeit bekam. Als Jesus ihn fragte, was er wolle, hätte er kneifen und schweigen können. Aber das tat er nicht. Dann sagte Jesus ihm, er solle gehen, weil er geheilt sei. Es ist ermutigend zu lesen, dass er Jesus nach seiner Heilung folgte. Lässt du zu, dass andere oder deine Ängste deine Gebete und Lobpreisungen zum Schweigen bringen? Flehe weiter um Gnade, bis Gott dich hört und antwortet.

FREITAG, 11. Oktober 2024: Psalm 107:23-32

Aus einer Reportage über die „Titanic“ erfuhr ich, dass der Kapitän vor der Gefahr einer Kollision mit einem Eisberg gewarnt worden war. Er war ein erfahrener Kapitän und ignorierte die Warnungen. Wir alle wissen, wie katastrophal diese Reise endete. Der Psalmist erklärt, dass diejenigen, welche die Gewässer durchqueren, die Werke und Wunder Gottes sehen (Verse 23-24). Jesu Jünger waren erstaunt, dass sogar Wind und Wellen ihm gehorchten (Matthäus 8:27). Wenn Gott das tobende Meer beruhigen kann, kann Er uns aus jeder Not befreien, der wir ausgesetzt sein könnten. Vertraue Ihm heute – Er wird dich retten.

SABBAT, 12. Oktober 2024: 22:1-11, 19-22

Der Psalmist David schrie aus tiefer Not zu Gott. Er erkannte, dass Gott der Gott seiner Vorfahren war. Er rechnete damit, dass Gott den Israeliten immer zur Seite stand, auch wenn viele gegen sie waren. Er erkannte, dass nur Gott seine Seele retten konnte (Vers 11). Also schrie er zu Gott, er möge ihm schnell zu Hilfe kommen, um seine Seele zu retten. Gibt es eine Situation, die dich gerade beunruhigt? Brauchst Erlösung? Gott ist unser Erlöser; Er ist die Quelle unseres Überlebens. Rufe Ihn heute an: Er wird dir zu Hilfe kommen.

BIBELSTELLEN:

Studientext: Psalm 22:1-11

weiterführende Texte: Psalm 22, Daniel Kapitel 3

Andachtstext: Psalm 107:23-32

Merkvers:

 „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Warum bleibst du fern von meiner Rettung, von den Worten meiner Klage?“ (Psalm 22:1)

KERNINHALT:

Menschen können sich in tragischen Situationen verzweifelt oder allein fühlen. Was kann ihre Gefühle beruhigen? Gott um Hilfe zu bitten gibt ein Gefühl der Erleichterung und stärkt die Hoffnung auf göttliche Rettung.

FRAGEN ZUM TEXTSTUDIUM:

  1. Wann warst du schon einmal in einer Situation, in der du das Gefühl hattest, Gott hätte dich verlassen? Was hast du in diesem Moment empfunden? Hast du zu Gott geschrien oder hast du dich weiter von Ihm entfernt?
  2. Wie vergleicht David sein aktuelles Gefühl der Verlassenheit mit Gottes früherer Treue zu Israel? Warum ist es bedeutsam, dass David sich an das Vertrauen seiner Vorfahren und Gottes Errettung erinnert? Welche Rolle spielt Vertrauen diesen Versen zufolge in der Beziehung zwischen Gott und seinem Volk?
  3. Wie dachte David über seine lebenslange Beziehung zu Gott nach, von der Geburt bis zu seiner gegenwärtigen Krise (Verse 9-11)? Welche Bedeutung fand David in der Tatsache, dass Gott seit seiner Geburt sein Gott war?
  4. Dieser Psalm ist eine Klage eines unschuldig Leidenden. Betrachte, wie Matthäus Verweise auf diesen Psalm verwendete, um die letzten Augenblicke im Leben Jesu zu beschreiben (Matthäus 47:35, 39, 43), die in Jesu Ausruf der Worte aus Psalm 22:1 gipfeln. Wie hilft uns das, Christus als den ultimativen unschuldig Leidenden für uns zu verstehen?
  5. Was können wir aus Davids Gemenge aus Klage und Gottvertrauen während seiner Prüfungen lernen? Wie können wir ein ähnliches Vertrauen auf Gott entwickeln, wenn wir unseren eigenen Herausforderungen und Leidensphasen gegenüberstehen? Was kannst du tun, um sicherzustellen, dass deine erste Reaktion darin besteht, zu Gott zu rufen?

VERSTEHEN UND AUSLEBEN von Trisha Gerstel

Als ich gebeten wurde, für diese Ausgabe der Sabbatschule zu schreiben, war meine unmittelbare Antwort: „Bitte gebt mir etwas Zeit, darüber zu beten.“ Die Anfrage kam nämlich am zweiten Tag eines Gürtelroseausbruchs und ich war nicht in der Lage, logisch über eine Schreibaufgabe nachzudenken. Eine Reihe stressiger Ereignisse schwächte mein Immunsystem und machte es anfällig für die Reaktivierung eines Virus, das jahrelang in meinem Blut geschlummert hatte. Als Jugendlicher verursachte das Varizella-Zoster-Virus juckende Ausschläge an verschiedenen Stellen meines Körpers (allgemein als Windpocken bezeichnet). Als Erwachsener bildete sich der Ausschlag zwar nur auf einer Seite meines Körpers, dass aber deutlich, nachdem er sich von einem leichten Unbehagen zu einer Quelle extremer Schmerzen entwickelte, bevor er schließlich nach mehreren Wochen abklang.

Angesichts all dessen kannst du dir sicher meine Reaktion vorstellen, als ich nach Beten und der Zusage für die Sabbatschul-Ausgabe feststellte, dass Psalm 22, der in der „New American Standard Bible“ mit „Ein Schmerzensschrei und ein Lobgesang“ überschrieben ist, das Thema der ersten Lektion war, die ich schreiben würde. Aber so ist die Art des HERRN, wenn wir uns im Gebet an Ihn wenden.

DU MUSST NICHT ALLEIN SEIN

In den Wochen vor meinem Gürtelroseausbruch hatte ich viele sehr stressige Situationen ohne Hilfe anderer gemeistert. Von den wiederholten Fehlern anderer Leute, die meinen Mann ohne lebenswichtige Medikamente zurückließen, über Autoprobleme, die mich an meiner Sicherheit auf der Straße zweifeln ließen, bis hin zu einem Brief unserer Autoversicherung, in dem sie uns mitteilte, dass sie unsere aktuelle Versicherungspolice nicht verlängern würden – und allem dazwischen – sagte ich mir immer wieder: „Niemand sonst kann das für dich tun. Du musst einfach tun, was du tun musst, um die Dinge in Ordnung zu bringen.“ Denn wer könnte mir bei all dem schon helfen? Mein Mann und ich sind die einzigen Menschen, die rechtlich dazu in der Lage sind, seine medizinischen Bedürfnisse zu regeln. Lösungen für Autoprobleme und Autoversicherungspolicen müssen von der Person geregelt werden,  auf der das Fahrzeug zugelassen ist. Und es gibt keinen Freund auf der Welt, der die anspruchsvolle (und manchmal niederschmetternde) Dynamik des Zusammenlebens mit Familienmitgliedern beseitigen kann, die an Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Autismus, Depression und Multipler Sklerose (MS) leiden.

Als meine emotionale und körperliche Erschöpfung mein Immunsystem beeinträchtigte und das Varizella-Zoster-Virus dadurch reaktiviert wurde, war ich körperlich noch erschöpfter als zuvor und litt unter so starken körperlichen Beschwerden, dass ich meine Aktivitäten einschränken musste. Infolgedessen wurde mein Gefühl der Isolation noch stärker. Schließlich fiel mir etwas ein, was ich schon Wochen zuvor hätte tun sollen – ich betete. Ohne Energie und mit dem Gefühl, von den Umständen des Lebens völlig besiegt zu sein, erhob ich meine Stimme zum HERRN und sagte: „Ich brauche dich.“ Als Antwort darauf bewegte Gott Herzen und Gedanken, sodass ich eingeladen wurde, für die „Helping Hand“ [der Originaltitel des Sabbatschul-Quartalhefts, d. Übs.] zu schreiben.

Manche denken vielleicht, dass solch eine Schreibaufgabe eine zusätzliche Stressquelle ist – nur ein weiterer Stein auf dem Stapel, der mich belastet. Aber die Wahrheit ist, dass das Verfassen von Bibelstudien bedeutet, die Bibel zu lesen, über Texte nachzudenken und um Führung zu beten. All das bringt einen dem HERRN näher und schenkt Frieden und Trost. Natürlich hätte ich diese Dinge schon immer tun sollen, aber (wie so oft) ließ ich sie inmitten meiner Prüfungen auf der Strecke. In Seiner Gnade brachte Gott sie wieder in den Vordergrund, sobald ich Seinen Namen um Hilfe anrief.

GOTT ZUERST UM HILFE RUFEN

Ich bin mir sicher, dass nicht jeder, der diese Lektion liest, schon einmal eine Gürtelrose oder ein anderes körperliches Trauma erlebt hat. Ich bin mir jedoch fast sicher, dass jeder von uns es irgendwann einmal versäumt hat, Gott anzurufen, wenn er von Not heimgesucht wurde. Ob es der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust des Arbeitsplatzes, eine zerbrochene Beziehung, finanzieller Ruin, ein medizinischer Notfall oder etwas anderes ist: das Ergebnis, wenn man diese Prüfungen ohne Gott durchsteht, ist dasselbe – Einsamkeit und Niederlage. Die Frage ist also, wie können wir bewegt werden, Gott sofort anzurufen, wenn eine Prüfung kommt? Was können wir tun, um sicherzustellen, dass wir in Zeiten der Not den HERRN suchen? Das Lesen von Psalm 22:1-11 ist ein guter Anfang!

HAB KEINE ANGST, ECHT ZU SEIN

Es ist schwer, tiefe Gefühle mit jemandem zu teilen, wenn man sich unter Druck gesetzt fühlt, auf eine bestimmte Art und Weise zu sprechen. Wenn man das Gefühl hat, nicht ganz ehrlich sein zu können, weil man alles vermeiden muss, was die Person, mit der man spricht (sogar Gott), beleidigen oder verärgern könnte, ist es weniger wahrscheinlich, dass man überhaupt etwas teilt. Aber Psalm 22 versichert uns, dass wir uns nicht zurückhalten müssen, wenn wir mit unserem himmlischen Vater sprechen.

ERINNERE DICH AN GOTTES WESEN UND SEINE TREUE

Wenn wir uns in einer schwierigen Situation befinden, sollten wir uns wie der Psalmist daran erinnern, wer Gott ist und was Er in der Vergangenheit getan hat (Verse 3, 4, 8 und 9). Auf diese Weise preisen wir Gott nicht nur, wie es Ihm gebührt, sondern erinnern uns auch an die Macht und Treue dessen, dem wir dienen. Als Folge dessen wird unsere Stimmung gehoben.

Wenn wir mit Prüfungen und Bedrängnissen konfrontiert sind, wird uns die Lektüre von Psalm 22:1–11 als dringend nötiger Anstoß dienen, Gott anzurufen und das Gefühl, einen einsamen Kampf zu verlieren, das sich unweigerlich einstellt, wenn wir dem Unglück ohne Ihn begegnen, im Keim zu ersticken.

HINWEISE FÜR SABBATSCHULHELFER

LERNZIELE:

  • Zieht Parallelen zwischen der Erfahrung des Psalmisten und dem, was heute in der Welt geschieht.
  • Verlasst euch in schwierigen Zeiten auf die Hilfe des HERRN.
  • Identifiziert einen konkreten Problembereich in eurem Leben und betet um Gottes Hilfe oder Rettung.

UNTERRICHTSAKTIVITÄTEN (Vorschlag)

Teilt die Sabbatschulklasse in kleine Gruppen auf und weist jeder Gruppe eine bestimmte Verse zu (Verse 1-2, 3-5, 6-8, 9-11). Lasst jede Gruppe untereinander Folgendes besprechen und anschließend der gesamten Klasse berichten:

  • die zum Ausdruck gebrachten ausgedrückte Gefühle innerhalb jeder Versgruppe
  • die verwendeten Bilder und Metaphern
  • der inhaltliche Zusammenhang der jeweiligen Versgruppe mit dem Gesamtthema des Psalms

Bittet die Teilnehmer als Nächstes, ihre eigene Klage nach dem Vorbild von Psalm 22:1-11 zu schreiben. Ermutigt sie, ihre Gefühle der Verlassenheit auszudrücken, sich an Gottes frühere Treue zu erinnern und Ihn um Hilfe zu bitten. Wenn einer der Teilnehmer möchte, kann er seine Klage vortragen. Schließt dann mit einem Gebet ab.

RÜCKBLICK UND AUSBLICK

Davids Klage erinnerte uns daran, wie wichtig es ist, Gott unseren Schmerz zu offenbaren. Als nächstes fordert uns Jesajas Lied auf, über Gott nachzudenken und Ihn für seine Treue zu preisen.

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