SEPTEMBER – NOVEMBER 2024 – GOTTESDIENST IN DER BUNDESGEMEINDE
Tagesandachten von Gabrielle Watt
SONNTAG, 8. September 2024: Römer 8:29-39
Welch eine kraftvolle Ermutigung: „Wer vermag gegen uns zu sein?“ Eine bessere Frage: „Warum bin ich gegen mich selbst?“ Manchmal, wenn die Welt um uns zusammenbricht und es so aussieht, als ob alles Feuer gefangen hätte, haben wir den Eindruck, dass nichts richtig läuft. Es kann sogar sein, dass es dir schwerfällt, dir selbst zu trauen. In solchen Zeiten kannst du dich nicht liebenswert fühlen. Ich versichere dir: Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt als das. Dieser Text ruft uns auf, in Gottes unerschütterlicher Liebe in dem Wissen zu ruhen, dass Seine Verheißungen über alle Umstände hinaus Bestand haben. Gottes Liebe ist unerschütterlich und unveränderlich.
MONTAG, 9. September 2024: 2. Korinther 4:8-18
Paulus sprach nicht vom „Zuckerguss“, als er über die Arten redete, wie schwer und schmerzhaft das Leben sein kann. Dieser ermutigende Textabschnitt fordert den Lesen auf, über das hinauszugehen, was wir sehen oder fühlen und nach vorne zu schauen in die zugesicherte und ewige Zukunft. Obgleich viele von uns nicht in gleicher Weise leiden wie Paulus und seine Zeitgenossen, machen wir alle an bestimmten Punkten unseres Lebens schwere Zeiten durch. Bei allem, was wir durchleiden müssen, sei es klein oder groß, haben wir Hoffnung in Jesus. Hast je damit gekämpft, dich an die Hoffnung zu klammern? Wie ermutigst und unterstützt du jemanden, der gerade dabei ist, die Hoffnung zu verlieren?
DIENSTAG, 10. September 2024: Psalm 69:1-15
Hast du je den Eindruck gehabt, zu ertrinken? So, als ob sich alles so groß und überwältigend anfühlte, dass der bloße Gedanke, noch eine weitere Sache bewältigen zu müssen, dir die Muskeln verspannen ließ, die Kehle zuschnürte, den Mund austrocknete und der Kopf sich drehte? David hat mit seiner Selbstwahrnehmung und seiner poetischen Art dieses tiefe, schmerzhafte Gefühl perfekt in Worte gefasst. Er zeigte, dass wir in solchen Momenten zu Gott um Hilfe schreien können. Wir können dem HERRN all unsere Gedanken, Gefühle, Sorgen und Schmerzen anvertrauen. Dies erinnert mich an Jesu Worte aus Matthäus 11:28: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!“
MITTWOCH, 11. September 2024: Psalm 69:16-21, 29-36
Es ist wichtig, ein Unterstützungssystem zu haben; Menschen mit denen man sich umgibt, mit denen man Gemeinschaft hat, denen man sich anvertrauen und das Leben teilen kann. Manchmal ist jedoch Gott der Einzige, auf den man sich stützen kann – eine Wahrheit, die David gut kannte und teile, damit wir wissen, dass, wenn wir Gott suchen, unser „Herz leben wird“ (Psalm 69:32). David konzentrierte sich wieder auf das Wichtigste: Gott die Ehre zu geben. Dies erinnert uns daran, dass wir, wenn wir all unsere großen Gefühle loswerden, nicht dort stehen bleiben und zulassen sollten, dass unsere Gefühle die Oberhand gewinnen. Vielmehr müssen wir unseren Fokus wieder auf das richten, was oben ist.
DONNERSTAG, 12. September 2024: 2. Thessalonicher 3:1-5
Paulus verstand die Bedeutung des Gebets im Gemeindeleben. Er erkannte die Macht des Gebets, Gläubige zu stärken und wusste, dass es in Verbindung mit Gottvertrauen unerlässlich ist, um die Pläne des Feindes zu durchkreuzen. Gebet und Vertrauen gehen Hand in Hand. Welchen Sinn hat es, mit jemandem zu sprechen, von dem du nicht glaubst, dass er dir zuhört? Oder was bringt es, jemandem eine Frage zu stellen, von dem du nicht glaubst, dass er dir eine Antwort geben wird? Lasst uns mit Vertrauen zum Thron der Gnade treten in dem Wissen, dass unsere Gebete von einem liebenden und treuen Gott erhört werden.
FREITAG, 13. September 2024: 2. Könige 19:14-19
Ich liebe die Art, wie König Hiskia sich in diesem Moment an Gott wandte. In einem Zeitpunkt der Krise war er wirklich all seine Sorgen auf Gott, indem er die Briefe direkt vor Ihn brachte und im Gebet Ihm seine Sorgen kundtat. Hiskia wandte sich auf eine Weise an Gott, von der ich hoffe, dass wir alle glauben, dass wir uns so an Ihn wenden können. Sein Gebet war demütig, respektvoll, zuversichtlich, ehrlich und echt. Es richtete sich zuerst an Gott und dann auf Hiskias Probleme. Es spiegelte die sehre reale Beziehung wider, die Hiskia zu Gott hatte. Das Ausmaß der Lage war enorm, aber für Gott nicht zu groß. Was tust du, wenn du eine Krise durchmachst? Wie wendest du dich an Gott?
SABBAT, 14. September 2024: 2. Könige 19:20-31
Gott antwortete in großem Maße auf Hiskias Gebet, das wir gestern angesprochen haben. Er antwortete ihm nicht nur, sondern ließ Hiskia auch wissen, dass Er alle Worte, Taten und Absichten Sanheribs – ob große oder kleine – gesehen hatte und dass der Untergang bevorstand. Glaubst du, Gott hätte Sanherib genauso geantwortet, wenn Hiskia nicht darum gebetet hätte? Kannst du dich an eine Situation erinnern, in welcher dein Gebet eine Situation zum Guten gewendet hat? Gibt es eine Zeit, auf die du jetzt zurückblickst, in der du nicht gebetet hast und dir wünschst, du hättest es getan?
BIBELSTELLEN:
Studientext: 2. Könige 19:14-20, 29-31
weiterführende Texte: 2. Könige 19:1-34
Andachtstext: Römer 8:29-39
Merkvers:
„Nun aber, HERR; unser Gott, errette uns doch aus seiner Hand, damit alle Königreiche auf Erden erkennen, dass du, HERR, allein Gott bist!“ (2. Könige 19:19)
KERNINHALT:
Eine Katastrophe scheint unausweichlich, wenn eine Kette von Ereignissen auf ein unausweichliches Ergebnis hindeutet. Was können Menschen tun, wenn alles verloren scheint? In einer Zeit der Krise wandte sich Hiskia dem andächtigen Gebet zu und wurde erhört.
FRAGEN ZUM TEXTSTUDIUM:
- Wie reagierst du normalerweise auf eine Krise? Hältst du inne und denkst nach, handelst du schnell, gerätst du in Panik oder ignorierst du die Situation? Denke an ein Beispiel für eine Krise, auf welche du auf diese Weise reagiert hast. Hat deine Reaktion das Problem gelöst oder verschlimmert?
- Lies 2. Könige Kapitel 17-19, vergleiche diese mit Jesaja Kapitel 36-37 und schlage in Studienhilfen, Kommentaren oder Lexika nach, um den politischen und militärischen Kontext dieser Zeit zu verstehen. Inwiefern spiegelte die Situation in Jerusalem unseres Studienabschnitts wider, was in der damaligen Welt vor sich ging? Welche Ereignisse führten zur Konfrontation zwischen König Hiskia und dem assyrischen König Sanherib?
- Wie versuchte Sanherib, Hiskia und die Menschen in Jerusalem durch seine Boten einzuschüchtern (2. Könige 19:8–13)? Wie hättest du auf diese Botschaften reagiert? Wie reagierte Hiskia?
- Was war der Inhalt und Tonfall von Hiskias Gebet im Tempel? Wie berief er sich in seinem Gebet um Erlösung auf Gottes Wesen und Seine vergangene Taten? Welche Elemente seines Gebets machten es wirkmächtig und ehrfürchtig?
- Warum ist es wichtig, sich in Krisenzeiten im Gebet an Gott zu wenden? Wie können wir Glauben und Geduld bewahren, während wir auf Gottes Eingreifen warten? Wie kannst du Hiskias anbetenden Gebetsstil in deinem eigenen Gebeten nachahmen?
VERSTEHEN UND AUSLEBEN von Steve Osborn
IM KRISENMODUS
Verschiedene Menschen reagieren auf vielfältige Weise wenn sie sich in einer Krise befinden. Einige werden ruhig und methodisch die Situation beurteilen und nach einer Lösung suchen. Andere werden Gefühle der Verwirrung, Verletzlichkeit, Angst, Wut u.v.m. durchmachen. Und wieder andere werden die Krise ignorieren, aussitzen, hoffen, dass sie von allein verschwindet oder schlicht um ihr Leben rennen. Doch in Wirklichkeit ist es leicht, sich überwältigt, hoffnungs- und hilflos zu fühlen, wenn die Krise außer Kontrolle gerät.
In dieser Situation befand sich Hiskia, König des Südreichs Juda, in unserem Textabschnitt. Das assyrische Reich war zu der Zeit die vorherrschende militärische Macht in dieser Region. Seine Armee war gewaltig und brutal. Sie verschlang jede Nation auf ihren Expansionsweg. Assyrien hatte Jahre vorher das Nordreich Israel zerstört und die Bewohner ins Exil verschleppt. Nun hatte der neue assyrische König Sanherib Juda ins Visier genommen. Obwohl Hiskia zuvor den Assyrern hat widerstehen können, hatte Sanherib bereits die befestigten Städte Judas eingenommen und stand nun vor den Toren Jerusalems. Die Katastrophe schien unausweichlich.
NICHTS WAS WIR TUN KÖNNEN
Die Worte Hiskias an den Propheten Jesaja fassen die Situation gut zusammen, wie sie sich aus menschlicher Sicht darstellte: „Das ist ein Tag der Not und der Züchtigung und ein Tag der Schmach; denn die Kinder sind bis zum Durchbruch gekommen, aber da ist keine Kraft zum Gebären!“ (2. Könige 19:3) Nachdem der Rabschake, Sanheribs Bote, Hiskia und Jerusalem verspottet hatte, versuchte er, sie zu einem Friedensabkommen zu verleiten. Er bot sogar eine Wette gegen die Schwäche von Judas Armee an. Er höhnte, dass sie Gott vertrauten, sie zu retten. Er versuchte sogar, die Armee gegen Hiskia aufzubringen. Und schließlich, als die assyrische Armee vor den Toren Jerusalems Stellung bezogen hatte, ließ er einen Brief überbringen, in welchem Gott die Fähigkeit abgesprochen wurde, Juda aus der Hand der Assyrer zu retten.
Da gab es nichts, was Hiskia hätte tun können – außer sich an den HERRN zu wenden. Das genau tat er. Hiskia nahm Sanheribs Brief, zog sich in den Tempel zurück, legte ihn Gott vor und begann in Anbetung und Gebet Gott sein Herz auszuschütten. Um dies alles zu verstehen, müssen wir mehr über Hiskia in Erfahrung bringen. Das war kein Gebet der Verzweiflung, wie es von einem Christen gekommen wäre, der nur an Weihnachten oder zu Ostern in der Kirche ist und jetzt versuchen würde, mit Gott um Erlösung zu verhandeln. Hiskia hatte als König Gott treu gedient. Er hatte das Gesetz gehalten und sich geweigert, Götzendienst zuzulassen. Er klammerte sich an Gott und war als der beste König bekannt, den Juda je gehabt hatte (2. Könige 18:5).
Als Hiskia also vor den HERRN trat, war sein andächtiges Gebet aufrichtig. Er begann mit Lobpreisungen und verherrlichte Gott für das, was Er war und was Er getan hatte. Hiskia bekannte, dass Gott nicht wie die Götter anderer Völker war, die nur Götzenbilder aus Holz waren, von Menschenhand gemacht. Sie waren nicht mit den einzig waren Gott zu vergleichen, der Himmel und Erde erschaffen hatte (Vers 15). Dann sagte er im Wesentlich: „Gott , willst du zulassen, dass Sanherib so über dich redet?“ Hiskia flehte Gott an, Sein Volk zu retten; nicht um ihrer selbst willen, sondern zu Gottes eigener Ehre (Vers 19).
GOTTES ANTWORT
Gott hörte und beantwortete Hiskias Herzensschrei. Er sandte durch Jesaja eine Nachricht mit der Bestätigung, dass Er gehört hatte, mit einer Rüge und mit einer Prophezeiung gegen Sanherib (V. 21-28). Assyrien würde nicht erlaubt werden, Gottes Volk auch nur einen Finger zu rühren. Sie würden mit eingezogenem Schwanz dorthin zurückgeschickt, wo sie hergekommen waren. Und nicht nur das; Gott versprach Hiskia, dass ihr Land wiederhergestellt würde (V. 29-31). Es würde einige Zeit dauern, aber sie würden wissen, dass Gott Sein Verheißung halten würde, denn zwei Jahre lang, während sich das Land erholte, würde genug wild wachsende Nahrung gedeihen, um sie alle zu ernähren.
Der HERR unterstrich Seine Botschaft mit den Worten: „Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun!“ (Vers 31) Hast du dir schon einmal die Frage gestellt, wie der „Eifer des HERRN“ aussieht? Unser Studientext endet hier, aber es lohnt sich, bis an das Ende von Kapitel 19 zu lesen. Während die Assyrer schliefen, erschlug der Engel des HERRN 185000 ihrer 200000 Soldaten (Vers 35), was Sanherib veranlasste, nach Hause zu rennen und Jerusalem in Ruhe zu lassen. Einfach gesagt: Die Assyrer wollten sich nicht mit Gottes Volk anlegen.
DERSELBE GOTT
Was können wir aus Hiskias Erfahrung mit Gott lernen? Wenn Gott sich nie ändert, so ist er heute derselbe Gott wie damals. Ich würde nicht erwarten, dass Gott heute 185000 deiner Feinde niederstreckt, aber Er könnte es tun, wenn es nötig wäre. Er ist immer noch der Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat und der die souveräne Macht über jede Nation, jeden Menschen und jedes Ereignis hat. Er ist ein Gott, der Seine Kinder gerne beschützt und für sie sorgt. Man kann Ihm vertrauen. Er hält immer Seine Verheißungen. Er weiß genau, was wir durchmachen, weil Er jedes Detail unseres Lebens kennt. Und Er hört und beantwortet unsere Gebete.
Wenn du dich in einer Krisensituation befindest, kannst du dich immer an Ihn wenden, ob die Krise nun persönlicher (z.B.Verlust eines Arbeitsplatzes oder der Tod eines geliebten Menschen), gemeinschaftlicher (z.B. Gemeindespaltung oder eine Naturkatastrophe in deiner Stadt) oder globaler Natur (z.B. ein dritter Weltkrieg) ist: Gott ist mächtig genug, um damit umzugehen. Nichts ist zu groß oder zu kompliziert für Ihn. Das heißt nicht, dass Er unsere Krisen immer verschwinden lässt. Manchmal schenkt Er uns Seinen Frieden und begleitet uns, während wir den Sturm überstehen. Aber Er wird uns nie verlassen oder im Stich lassen.
Wir müssen lernen, Gott im Gebet unser Herz auszuschütten, wie Hiskia es tat. Vielleicht hast du es schon einmal gehört, aber allzu oft machen wir das Gebet zu unserem letzten Ausweg statt zu unserer ersten Reaktion. Wenn du von Natur aus dazu neigst, die Dinge zuerst selbst in den Griff zu bekommen und sich erst dann Gott zuzuwenden, wenn du alles andere versucht hast, dann höre damit auf. Übe dich darin, andächtige Gebete zu beten, wie Hiskia es uns vorgelebt hat. Komme mit allem zu Gott – mit dem Guten, dem Schlechten und sogar dem Alltäglichen. Er wird dich willkommen heißen und deine Gebete immer hören und beantworten. Wenn dann die Krise kommt – und du weißt, dass sie kommen wird –, so seit gut darauf vorbereitet, direkt zu Ihm zu rennen, anstatt überwältigt zu werden.
HINWEISE FÜR SABBATSCHULHELFER
LERNZIELE:
- Unterscheidet Hiskias Antwort an Gott von der anderer Könige des Alten Testaments.
- Wertschätzt das Gebet, wir ihr Krisen gegenüber steht.
- Verfasst einen Tagebucheintrag, eine E-mail oder einen sonstigen Text als andächtiges, ehrfürchtiges und ehrliches Gebet in Krisenzeiten.
UNTERRICHTSAKTIVITÄTEN
Besprecht die Elemente in Hiskias Gebet (Anbetung, Bekenntnis, Bitte und Fürbitte) und warum jedes davon wichtig ist. Findet biblische Beispiele für jede Art von Gebet. Leitet die Sabbatschulklasse dann an, ihre eigenen Gebete nach dieser Struktur zu verfassen. Ermuntert sie, beim Verfassen ihrer Gebete an eine aktuelle Krise in ihrem Leben zu denken. Bittet die Teilnehmer anschließend, ihre persönlichen Gebete oder Gedanken vorzustellen. Ermutigt zu einer Zeit des gemeinsamen Gebets, in der jeder Teilnehmer für die Person zu seiner Rechten betet. Motiviert die Gruppe, Gottes Antworten auf ihre Gebete mitzuteilen.
RÜCKBLICK UND AUSBLICK
Hiskia erinnerte uns an die Bedeutung des Gebets in Krisensituationen. Als nächstes fordert uns Josia auf, vernachlässigte geistliche Gewohnheiten uns wieder in Erinnerung zu rufen und wiederzubeleben.