SEPTEMBER – NOVEMBER 2024 – GOTTESDIENST IN DER BUNDESGEMEINDE
Tagesandachten von Gabrielle Watt
SONNTAG, 15. September 2024: 1. Korinther Kapitel 5
Hast du schon einmal Brot gebacken oder zumindest den Vorgang beobachtet? Wenn Hefe mit warmem Wasser und Zucker vermischt wird, bilden sich Blasen, die den Teig aufgehen lassen. Nicht alle Blasen haben die gleiche Größe oder Form, aber sie alle sorgen ziemlich gut dafür, dass der Teig beim Ausbreiten aufgeht. Hast du bemerkt, wie sich die Taten einer Person in der Gemeinde auf andere ausbreiten? Wir kämpfen vielleicht nicht alle mit denselben Dingen, aber die ständige Präsenz der Sünde einer Person kann unsere eigenen Probleme in uns aufwallen lassen. Wie können wir dann „den alten Sauerteig ausfegen“, wie Paulus in Vers 7 sagt?
MONTAG, 16. September 2024: Offenbarung 5:6-14
Was für ein kraftvolles Bild! Wie kann ein geschlachtetes Lamm bestehen? Es ist möglich, wenn dieses Lamm Jesus ist, das Opferlamm, der Sohn Gottes, der an unserer Stelle für unsere Sünden starb, damit wir Erlösung erlangen und die Ewigkeit mit Ihm verbringen können. Was kann man in der Gegenwart des Erlösers anderes tun, als Ihn anzubeten? Dieser Bibeltext gewährt uns einen Einblick, wie die Ewigkeit aussehen wird – wo Anbetung die Norm für die gesamte Schöpfung ist. Während wir auf die Ewigkeit warten, können wir üben. Wie können wir das Lamm heute anbeten, um uns auf die Ewigkeit vorzubereiten?
DIENSTAG, 17. September 2024: 2. Chronik 34:8, 14-27
Dieser Textabschnitt ließ mich an die Worte der verstorbenen Maya Angelou (1928-2014; wichtige Persönlichkeit der Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner in den USA, d. Übs.) denken: „Wenn du es besser weißt, dann mach es besser.“ Wenn wir uns unserer Sünden bewusst werden, sollte es uns so treffen wie Josia, als ihm bewusst wurde, dass das Königreich Juda Gottes Gesetz gebrochen hatte. Es war nicht einmal wirklich seine eigene Sünde, aber er übernahm die Verantwortung dafür. Als er auf die Sünde seines Volkes aufmerksam gemacht wurde, reagierte er darauf, dass er der Sünde überführt wurde, Buße tat und eine Veränderung vornahm. Dem Südreich Juda wurde aufgrund von Josias Demut und Reue vergeben. Wie wirkt sich Sündenerkenntnis auf unser Leben aus? Ist sie eine gute Sache? Sind wir dafür offen? Wie kann uns Josias Beispiel helfen zu wissen, wie wir auf Sündenerkenntnis reagieren sollen?
MITTWOCH, 18. September 2024: Psalm 85
In den schwierigsten und unklarsten Momenten des Lebens Sicherheit und Hoffnung zu haben, ist keineswegs einfach, aber es ist befreiend. Es ist wunderbar, alle Gedanken und Sorgen über eine Krisensituation mit Gott besprechen zu können, Ihn um Veränderung zu bitten und sich in dem Wissen zurückzuziehen, dass Er dich gehört hat und zu deinem Besten arbeitet. Wenn du über dieses Gebet um Wiederherstellung nachdenkst, wo glauben du, dass eine Erneuerung nötig ist? Das Gebet endet damit, dass der Psalmist seine Gewissheit zum Ausdruck bringt, dass der HERR aufgrund seiner Liebe und Treue für Erneuerung sorgen wird. Wie können wir dasselbe Vertrauen in und auf Gott entwickeln?
DONNERSTAG, 19. September 2024: Epheser 5:3-14
Wenn wir Jesus als unseren Erlöser und HERRN annehmen, akzeptieren wir Seine Bedingungen für unser Leben. Wir sind dazu berufen, anders zu leben als bisher, anders als die sündigen Wege der Welt. Die Sünden offenzulegen, die wir gerne geheim halten, kann erschreckend sein, aber wenn wir sie ans Licht bringen, mit geistlich gefestigten Menschen, denen wir vertrauen können, können sie zur Sprache gebracht und korrigiert werden. In Vers 12 sagte Paulus, es sei beschämend, über die sündigen Verhaltensweisen zu sprechen, die angesprochen werden müssten, aber dann wies er in Vers 13 die Epheser an, diese offenzulegen. Was meinte er damit? Wie kann man etwas offenlegen, worüber man nicht sprechen sollte?
FREITAG, 20. September 2024: Exodus/ 2. Mose 12:3-17
Als Gott die Vorbereitungen traf, Sein Volk aus der Knechtschaft Ägyptens zu befreien, wies Er es an, diesen bedeutsamen Anlass mit einem Festmahl zu feiern. Das Blut des geopferten Lammes sollte als Zeichen des Schutzes und der Erlösung der Israeliten an die Türpfosten geschmiert werden. Dieser Akt des Gehorsams rettete nicht nur ihr Leben, sondern zeigte auch Israels Identität als Gottes auserwähltes Volk. In Vers 17 betonte Gott die Bedeutung des Passahfestes als dauerhafte Tradition, die über Generationen weitergegeben werden soll. Wie dient die Feier des Passah dazu, uns in unserem heutigen Leben an Gottes Treue und Erlösung zu erinnern? Dieser Textabschnitt lehrt uns die Bedeutung von Gehorsam und Vertrauen auf Gottes Versorgung.
SABBAT, 21. September 2024: 2. Chronik 35:1-6, 16-19
Es scheint, als hätte Israel Gottes Gebot vergessen, das Passahfest „als eine ewige Ordnung“ zu feiern (Exodus/ 2. Mose 12:14). Josias Hingabe, Gottes Gebote zu ehren, indem er dieses heilige Fest wieder einführte, spiegelt sein Engagement für geistliche Erneuerung und Wiederbelebung des Volkes Juda wider. Trotz des geistlichen Niedergangs seiner Vorgänger versuchte Josia von ganzem Herzen, die Anbetung und den Gehorsam gegenüber Gottes Geboten wiederherzustellen. Er brachte das Volk dazu, das Passahfest des Herrn mit Inbrunst zu feiern, und betonte, wie wichtig es sei, Gottes Gebote mit Ehre und Aufrichtigkeit zu befolgen. Was können wir aus Josias Leidenschaft und Hingabe für die Wiederbelebung der Feier des Passahfestes lernen?
BIBELSTELLEN:
Studientext: 2. Chronik 35:1-6, 16-19
weiterführende Texte: 2. Könige Kapitel 22-23; 2. Chronik 34:1-35:19
Andachtstext: 2. Chronik 34:8, 14-27
Merkvers:
„Und Josia hielt dem HERRN ein Passah in Jerusalem, und sie schächteten das Passah am vierzehnten Tag des ersten Monats.“ (2. Chronik 35:1)
KERNINHALT:
Versprechen und Verpflichtungen können mit der Zeit vernachlässigt werden, da ihre Bedeutung vergessen und nicht anderweitig kommuniziert wurde. Wie können wir unsere Verpflichtungen einhalten? König Josia rief sein Volk dazu auf, Passah zu feiern, um seinen Gehorsam gegenüber der Anbetung zu erneuern, wie es Gottes Bund es vorschrieb.
FRAGEN ZUM TEXTSTUDIUM:
- Welche geistliche Verpflichtung hat dich einst begeistert, aber du hast lange nicht mehr an sie gedacht? Warum ist es deiner Meinung nach so leicht, unsere Verpflichtungen gegenüber Gott mit der Zeit zu vernachlässigen? Wie wirkt sich dies auf deine Gottesbeziehung aus?
- Welche Vorbereitungen traf König Josia für das Passahfest (Vers 1)? Wie bewies Josia seine Führungsstärke bei der Organisation des Passahfestes?
- Welche konkreten Anweisungen gab Josia den Priestern und Leviten (Verse 2-3)? Warum betonte Josia, wie wichtig es sei, die Bundeslade im Tempel aufzustellen? Wie bezog Josia die Leviten und das Volk in die Passahfeier ein (Verse 4-6)? Welche Rolle spielten die Leviten bei der Unterstützung des Volkes für das Passahfestvorbereitungen?
- Warum war die ordnungsgemäße Einhaltung des Passahfestes für Judas geistliches Leben wichtig? Wie spiegelt dieser Textabschnitt die Themen „Erneuerung“ und „Bundestreue“ wider? Wie können wir diese auf unsere persönliche Glaubensausübung anwenden?
- Was können wir aus Josias Hingabe an Gottes Gebote lernen? Wie spiegelten seine Taten und Reformen seine Hingabe an Gott wider? Wie können wir die Prinzipien von Josias Führung und Treue in unserem eigenen Leben und in unserer Gemeinschaft anwenden?
VERSTEHEN UND AUSLEBEN von Steve Osborn
VERGESSENE VERHEISSUNGEN
Trotz unserer besten Absichten können unsere Verpflichtungen und Versprechen leicht verblassen, wenn wir uns nicht regelmäßig an sie erinnern. Wir beginnen mit großer Begeisterung und Leidenschaft, lassen uns aber leicht ablenken und mit der Zeit können diese Verpflichtungen in Vergessenheit geraten und durch Fokussierung auf etwas Neues ersetzt werden. Wenn wir uns einer anderen Person verpflichtet fühlen (z. B. unserem Ehepartner, unseren Kindern oder unserem Vorgesetzten), können diese vergessenen Versprechen zu Schmerz und sogar zu zerbrochenen Beziehungen führen. Aber wenn wir unsere Verpflichtungen gegenüber Gott vernachlässigen, kann unsere Seele in Gefahr geraten.
Dies war die Situation in Juda, als Josia König wurde. Jetzt denkst du vielleicht: „Moment mal, haben wir nicht gerade vom guten König Hiskia und all den wunderbaren Reformen gelesen, die er durchführte, um Juda wieder zu Gott zu führen?“ Das stimmt zwar, aber wir können in 2. Könige 21 und 2. Chronik 33 über die Könige der dazwischenliegenden Jahre lesen. Manasse verbrachte 55 Jahre (gefolgt von Amons zwei Jahren) damit, im Grunde alles rückgängig zu machen, wofür sein Vater Hiskia so hart gearbeitet hatte – er baute die Höhen und Altäre zur Anbetung von Götzen wieder auf, er entweihte den Tempel und vernachlässigte die Anbetungspraxis, die Gott Seinem Volk gegeben hatte. Mit der Zeit verblasste die Erinnerung des Volkes und sie vergaßen alles über die Verpflichtungen, die sie eingegangen waren, um Gott anzubeten.
JOSIAS REFORMEN
Jetzt tritt Josia auf. Bedenke, dass er gerade einmal 8 Jahre alt war, als er seine Herrschaft als König über Juda antrat. Uns wird erzählt, dass er im Alter von 16 Jahren „anfing, den Gott seines Vaters David zu suchen.“ (2. Chronik 34:3) Von da an war es sein Herzensanliegen, dem Volk zu helfen, sich an den wahren Gott zu erinnern. Die Beschreibungen von Josias Herrschaft (2. Könige Kapitel 22–23 und 2. Chronik Kapitel 34–35) betonen eine Reihe von Aspekten seiner Reformen, als er in die Fußstapfen Hiskias trat. Wie so oft begann er damit, alle falschen Götter auszurotten, die das Volk anbetete. Der Bericht aus 2. Könige geht sehr detailliert auf die drastischen Maßnahmen ein, die Josia ergriff, um die falsche Anbetung auszumerzen.
Als nächstes nahm sich Josia vor, den Tempel wiederherzustellen. Schließlich war dies die Wohnstätte Gottes und ihre Kultstätte. Und doch war seine Instandhaltung vernachlässigt worden. Also wurde Geld gesammelt und Facharbeiter eingestellt, um die Arbeiten zu erledigen. Während sie am Tempel arbeiteten, stießen sie auf das von Mose gegebene „Buch des Gesetzes“ (siehe 2. Chronik 34:14). Ich muss zugeben, das fasziniert mich, weil ich immer daran denke, dass die Juden das Gesetz verehrten, auch wenn sie es nicht immer sehr gut befolgten. Aber da lag es tatsächlich, in einer Ecke, mit Spinnweben und Staub bedeckt – vergessen. Als Josia sich das Gesetz vorlesen ließ, erkannte er, wie weit Juda gefallen war, und verpflichtete sich, alles zu tun, was dort geschrieben stand, und den Bund mit Gott zu erneuern.
DIE FEIER DES PASSAH
Das bringt uns zum heutigen Bibeltext, in dem wir lesen, wie Josia das Passahfest wieder einführte. Wie wir wissen, wurde es in der Nacht der 10. Plage eingeführt, mit der Gott Sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreite. Die Israeliten sollten ein Lamm schlachten und etwas von dem Blut an die Türpfosten ihrer Häuser streichen. Später in dieser Nacht, als der HERR kam, um alle Erstgeborenen Ägyptens zu töten, würde Er das Blut sehen und an ihnen „vorübergehen“ (siehe Exodus/ 2. Mose 12:13). Zur selben Zeit wies Gott Israel an, jedes Jahr Passah als „dauerhafte Ordnung“ (Vers 14) zu feiern – eine dauerhafte Verordnung, die das Volk längst vergessen hatte. Das Passah war wichtig, weil es ihnen half, sich an eine Reihe von Themen zu erinnern, darunter ihre Identität (sie waren Gottes Volk), Freiheit (Gott ließ sie nach 400 Jahren Sklaverei frei), Widerstandskraft (Israel hielt trotz großer Widrigkeiten durch), Wunder (Gottes Macht wurde sichtbar) und Neuanfänge (als Gott sie auf die Reise zurück ins Gelobte Land sandte).
Josia plante dieses neue Fest akribisch. Wenn man an die schiere Zahl der Opfer denkt, war dies keine kleine oder günstige Aktion. Josia wollte sicherstellen, dass alles korrekt ablief und dass sie Gottes Anweisungen buchstabengetreu befolgten: vom Datum am 14. Tag des 1. Monats – Hiskia verständigte sich darauf, am 2. Monat zu feiern (siehe 2. Chronik 30:2) – bis hin zur Aufstellung der Priester, Leviten, Sänger, Torhüter und dergleichen. Er wollte, dass der Tag eine perfekte und unvergessliche Feier vor dem HERRN wurde. Und tatsächlich war es das und wurde als die beste Passahfeier seit der Zeit des Propheten Samuel bezeichnet (2. Chronik 35:18). Leider blieb es nicht so, da Juda nach Josias Tod erneut aus der Bahn geriet und kurz darauf ins Exil geschickt wurde. Aber während der Regierungsjahre Josias erinnerte sich das Volk.
ERNEUERTE VERPFLICHTUNGEN
Und wie sieht es bei dir aus? Wie steht es um deine Verpflichtungen gegenüber dem HERRN? Wenn du darüber nachdenkst und feststellst, dass diese unzureichend sind, was ist dann zu tun? Allzu oft lodern wir wie eine Flamme ohne feste Grundlage hell und heiß auf, wenn wir anfangen, Christus zu folgen, und erlöschen dann mit der Zeit. Waren wir abgelenkt oder gelangweilt oder haben wir einfach vergessen, uns an unsere Verpflichtungen zu erinnern und sie regelmäßig zu erneuern? Letztendlich sprechen wir hier nicht von Erlösung, denn wir wissen, dass dies Gottes Werk ist und nicht unseres. Aber Gott ruft uns zu einem Leben in Treue und Dienst. Und wenn wir die Flamme nicht weiter schüren, laufen wir Gefahr, unseren Gott und die Erlösung, die Er uns so freigiebig anbietet, als selbstverständlich hinzunehmen.
Wie können wir uns an unsere Verpflichtungen gegenüber Gott erinnern und sie erneuern? Manchmal bringt Gott Ereignisse in unser Leben, die diese Flamme entzünden: ein Moment der Erweckung, eine Botschaft, die uns tief berührt, oder eine Missionsreise, die uns daran erinnert, wie gesegnet wir sind. Wenn wir in einer Gemeinde aktiv sind, haben wir die Möglichkeit, uns gegenseitig bei der Erneuerung unserer Verpflichtungen zu unterstützen. Eine Gruppe von Gläubigen, die uns zur Verantwortung ziehen – Gläubige, die wissen, was in deinem Leben wirklich vor sich geht und keine Angst haben, dir schwierige Fragen zu stellen – ist unverzichtbar. Und ich weiß, dass dies wie die Standardantwort der „Sabbatschule“ klingt, aber nichts kann das regelmäßige Einplanen von Zeit für persönliche Anbetung, Gebet und das Studium des Wortes Gottes ersetzen.
HINWEISE FÜR SABBATSCHULHELFER
LERNZIELE:
- Bewertet die Erneuerung des Passahfestes durch Josia im Hinblick auf die Bedeutung für Israels fortdauernde Beziehung zu Gott.
- Achtet auf innere Ablenkungen, die den Gehorsam gegenüber Gott beeinträchtigen.
- Erstellt einen Plan zur Erneuerung bzw. Wiederbelebung vernachlässigten Glaubenslebens.
UNTERRICHTSAKTIVITÄTEN
Lasst die Sabbatschulteilnehmer kurze Geschichten über Verpflichtungen erzählen, die sie in ihrem Leben eingegangen sind, ob privat, beruflich oder geistlich. Ermutigt sie, darüber nachzudenken, wie sie diese Verpflichtungen im Laufe der Zeit aufrechterhalten oder erneuert haben. Erstellt als Nächstes eine große Tabelle mit zwei Spalten: „vernachlässigte Verpflichtungen“ und „Möglichkeiten, sie zu erneuern“. Überlegt euch als Gruppe verschiedene geistliche Verpflichtungen (z.B. Gebet, Anbetung, Dienste in der Gemeinde), die möglicherweise vernachlässigt werden und praktische Möglichkeiten, sie zu erneuern. Betet anschließend füreinander.
RÜCKBLICK UND AUSBLICK
In dieser Einheit haben wir das Beispiel einiger Leiter Israels bewundert, welche ihre Anbetung Gottes an erste Stelle gesetzt haben. Wir wurden aufgefordert, ihrem Beispiel nachzueifern.