SEPTEMBER – NOVEMBER 2024 – GOTTESDIENST IN DER BUNDESGEMEINDE
Tagesandachten von Gem Barton
SONNTAG, 29. September 2024: Hebräer 10:26-35
Ist es nicht problematisch, wenn jemand eine bestimmte Sache ständig tut, um seine Mitmenschen zu ärgern, obwohl er weiß, dass dieses Handeln Ärger verursacht, es aber trotzdem tut? Dies ähnelt dem Verhalten, das der Verfasser des Hebräerbriefs als vorsätzliche Sünde bezeichnet, wenn wir das Gesetz Gottes ständig übertreten. Wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Wahrheit des Evangeliums gehört haben, müssen wir mit Konsequenzen rechnen. „Der Herr wird Sein Volk richten. Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ (Verse 30b-31) Deshalb sollten wir nicht in der Sünde verharren, sondern die Erlösung ergreifen, die für uns erkauft wurde.
MONTAG, 30. September 2024: 2. Korinther 7:5-11
Dieser Textabschnitt untersucht zwei Seiten der Betrübnis – die, welche dem Willen Gottes entspricht, und die der Welt. Der Apostel Paulus schrieb einen harten Brief an die Gemeinde in Korinth. Er hatte gemischte Gefühle dabei. Es tat ihm leid, dass er ihnen Schmerz bereitet hatte, aber dann freute er sich, weil dieser Schmerz, den er ihnen bereitet hatte, dem Willen Gottes entsprach, der sie zur Reue führte. Schweigst du, wenn du siehst, wie andere sich in Sünde suhlen? Dein Schweigen könnte dazu führen, dass sie den Schmerz der Welt erfahren, der den Tod hervorbringt.
DIENSTAG, 1. Oktober 2024: Sprüche 28:4-18
Wenn ich Bücher lese oder Filme sehe, freue ich mich immer auf den Teil, in welchen dem Widersacher Gerechtigkeit widerfährt, weil der Bösewicht seine Strafe erhält. Der Triumph der Gerechten bringt Ruhm, aber die Menschen bekommen Angst, wenn die Gottlosen aufsteigen (vgl. Vers 12). Der Psalmist David listet in Psalm 37 viele Eigenschaften der Gottlosen auf und auch Gottes Reaktionen auf sie. Wenn wir uns die Welt heute ansehen, können wir zu dem Schluss kommen, dass die Gottlosen die Kontrolle haben, aber Gott regiert immer noch und Er möchte nicht, dass die Bösen vernichtet werden. Er möchte wirklich, dass sie Buße tun und leben.
MITTWOCH, 2. Oktober 2024: 2. Samuel 11:1-5, 14-24
Als Kind hörte ich immer: „Müßiggang ist des Teufels Spielzeug.“ Als die Könige in die Schlacht zogen, blieb König David zu Hause und schickte Joab, um die Schlacht anzuführen. Er sah Batseba und anstatt sich abzuwenden, schaute er hin und begehrte sie. Er ließ sie holen und beging Ehebruch. Als sie schwanger wurde, befahl er, ihren Mann zu ermorden. Siehst die Entwicklung der Sünde? Der Mensch wird von seiner Lust versucht und verführt. Wenn diese auf fruchtbaren Boden fällt, bringt sie Sünde hervor, welche, wenn sie heranreift, den Tod hervorbringt (Jakobus 1:14-16). Was du deinen Augen erlaubst zu sehen, kann zu einer tödlichen Spirale der Sünde führen.
DONNERSTAG, 3. Oktober 2024: Klagelieder 5:1-3, 15-22
Jeremia klagte vor Gott im Namen Israels. Dies war ein Schrei nach Gnade. Er bat Gott, den Untergang Seines Volkes zu sehen. Israel war in großer Not. Fremde nahmen ihr Erbe und ihre Männer starben. Sie brauchten die Vergebung des Herrn. Gott hörte Israels Schreien und entwarf einen Erlösungsplan, um die ganze Welt zu retten (Johannes 3:16). Wenn wir uns außerhalb von Gottes Plan für unser Leben befinden, müssen auch wir Gott um Gnade anflehen. Gibt es etwas, das du zu bereuen hast? Reue wird durch Gottes Vergebung und Wiederherstellung beantwortet.
FREITAG, 4. Oktober 2024: Johannes 21:15-19
„Folge mir nach.“ Diese beiden Worte können ein Befehl oder eine Einladung sein, je nach Tonfall des Sprechers. Jesus lud Petrus ein, Ihm zu folgen. Vor dieser Einladung hatte Jesus dreimal Petrus Liebe zu Ihm infrage gestellt. Als Petrus bejahte, wurde er angewiesen, sich um diejenigen zu kümmern, die Jesus wichtig waren. Was ist Jesu Gebot an uns heute? Die Anweisung bleibt dieselbe: „Folge mir nach“ – und kümmere dich um diejenigen, die mir gehören. Wie der Apostel Paulus sollten wir zu denen, die einen Hirten brauchen, sagen: „Folge mir, so wie ich Christus nachfolge.“ (1. Korinther 11:1)
SABBAT, 5. Oktober 2024: Psalm 51:1-13, 16-17
Das Herz ist ein lebenswichtiges Organ im Körper, das ihn am Leben erhält. Die Bibel sagt, dass das Herz trügerisch und verzweifelt böse ist. Der HERR sagte, dass nur Er das Herz erforscht (Jeremia 17:9-10). König David kannte diese Tatsache; deshalb schrieb er diese Worte der Reue: „Schaffe in mir ein reines Herz.“ (Psalm 51:12) Er erkannte, dass nur Gott böse Gedanken aus unserem Inneren entfernen und uns unsere Verfehlungen vergeben kann. Wenn wir in Gedanken, Worten oder Taten sündigen, können wir darauf vertrauen, dass unser liebender Vater uns vergibt und unsere Sünden in das Meer der Vergessenheit wirft.
BIBELSTELLEN:
Studientext: Psalm 51:1-4, 10-12, 15-17
weiterführende Texte: Psalm 51; 2. Samuel Kapitel 11
Andachtstext: 2. Korinther 7:5-11
Merkvers:
„Erschaffe mir, o Gott, ein reiner Herz, und gib mir von Neuem einen festen Geist in meinem Innern!“ (Psalm 51:12)
KERNINHALT:
Es fällt Menschen schwer, zuzugeben, dass sie andere verletzt haben. Wenn wir anderen Unrecht getan haben, wie können wir dann unsere Taten und Worte wiedergutmachen? Als David durch seine sündigen Taten anderen Schaden zufügte, bereute er und fand Vergebung im Herrn.
FRAGEN ZUM TEXTSTUDIUM:
- Was tust du normalerweise zur Wiedergutmachung, wenn du jemanden verletzt hast? Warum fällt es uns deiner Meinung nach so schwer, zuzugeben, dass wir an jemanden schuldig geworden sind?
- Lies die Geschichte von Davids Sünde in 2. Samuel Kapitel 11-12. Wie veranschaulicht diese Geschichte die weitreichenden Auswirkungen unserer Sünde auf andere? Wer war alles von Davids Sünde betroffen? Wie kannst du dir der möglichen Folgen deines Handelns an deinen Mitmenschen besser bewusst werden?
- An welche Eigenschaften Gottes appellierte David in seiner Bitte um Gnade (Verse 1–2)? Wie beschrieb David, dass er sich seiner Sünde bewusst ist (Verse 3–4)? Wie lässt sich dies mit deiner Erfahrung vergleichen, Sünde zu erkennen? Was meinte David mit den Worten: „Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt“?
- Erkläre die Metaphern, die David verwendete, um den Reinigungsprozess zu beschreiben, den er benötigte. Wie vermitteln diese „Bilder“ die Tiefe seines Wunsches nach Reinigung? Welche sind für dich am eindrucksvollsten und warum? In welcher Beziehung steht der Wunsch nach einem erneuerten Geist zu seiner allgemeinen Bitte um Vergebung?
- Warum bat David um die Wiederherstellung der Freude der Erlösung? Welche Verbindung besteht zwischen Freude, Vergebung und Erneuerung? Worauf hoffst du, dass der HERR für dich tun wird, wenn du Buße tust?
- Wie sieht dein Prozess der Reue aus? Was sagst du Gott? Was sagst du denen, die du verletzt hast? Was kannst du aus Davids Reuepsalm lernen?
VERSTEHEN UND AUSLEBEN von Chuck Meathrell
EINE HILFESCHREI
Hat sonst noch jemand außer mir dieses alte Lied in seinem Kopf, wenn Psalm 51 an die Reihe kommt? „Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott … und gib mir einen neuen, beständigen Geist?“ Das Lied, geschrieben von Keith Green, versetzt viele von uns Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit. In meinem Kopf höre ich das Ganze wie ein Gebet. Und das ist es natürlich auch wirklich. Es ist ein Gebet, das Gott, den Vater, anfleht, David trotz seiner schrecklichen Sünde gnädig anzusehen. Es muss uns alle auf irgendeiner Ebene ansprechen. [Dem geneigten Musikliebhaber sei außerdem die lateinische Version von Psalm 51, „Miserere“, von Grigorio Allegri (ca. 1630) empfohlen, Anm. d. Übers.]
Ich habe diese vage Erinnerung daran, wie ich auf der Veranda des „Camp Joy“ in Berea, West Virginia, USA, saß, diese Worte hörte und mich darüber wunderte. Was hatte die Person getan? Es muss etwas Schreckliches gewesen sein, sich so zu schämen und so verängstigt zu sein. Lieder sind eine wunderbare Möglichkeit, die Heilige Schrift zu lernen und sich mit ihr auseinanderzusetzen, aber wir sollten nicht übersehen, was geschah. Die Worte waren ursprünglich die Schreie eines verzweifelten, untröstlichen Mannes. Er wusste, was er getan hatte, und bereute es aufrichtig.
WENN DIE VERSUCHUNG ZUSCHLÄGT
Selbst die Besten von uns erleben Phasen oder Momente der Versuchung. Als David Bathseba auf dem Dach baden sah, nutzte er seine Position als König, um sie für sich zu beanspruchen. Man könnte meinen, sie hätte in dieser Angelegenheit wirklich nichts zu sagen; wenn der König ruft, antwortet man. Vermutlich hätte ein „Nein“ ihren Tod bedeutet, obwohl sie diese Wahl hätte treffen können. Also kam sie zu ihm und er nahm, was ihm nicht gehörte. Etwas, das wir bei dieser Geschichte oft vergessen, ist, dass David zusätzlich zu all seinen Hauptsünden (Ehebruch, Lügen, Mord usw.) seine hohe Berufung vernachlässigte, indem er seine Macht aus den niederträchtigsten und selbstsüchtigsten Beweggründen heraus missbrauchte.
Was fast noch schlimmer ist, dass der Hethiter Uria in und an dieser wirklich unglückseligen Geschichte unschuldig war. Sünde ist nie ohne Opfer. Er war tatsächlich ein gutes Beispiel dafür, wie der Feind zum Freund werden kann, so wie der barmherzige Samariter. Die Hethiter stammten von Heth ab, dem Urenkel Noahs, und im Laufe der Zeit wurden sie zu einem Volk, das manchmal mit Israel im Streit lag.
In diesem Fall war Uria so gut und treu, dass David sich gezwungen sah, ihn töten zu lassen, um seine Sünde zu vertuschen. Der sture Mann wollte einfach nicht zu seiner Frau nach Hause gehen, damit Davids Missetaten vertuscht werden konnten. Er hielt es für unehrenhaft, sich mit seiner Frau bequem im eigenen Bett auszuruhen, während seine Waffenbrüder im Feld schliefen. David hatte keine andere Wahl (außer seinen Fehler zuzugeben und die ganze Aktion abzublasen), als Uria in die heftigsten Kämpfe zu schicken, damit er starb. Uria zog wie befohlen hinein und kämpfte stolz für den König, der ihn töten ließ. David konnte dann Bathseba selbst heiraten, um seine Sünde zu vertuschen. Später erzählte der Prophet Nathan ein Gleichnis und offenbarte dann dramatisch, dass David selbst derjenige war, der ungerecht gewesen war.
SCHULDIG!
Gibt es etwas, das dich mit tiefer Reue zurückblicken lässt? Gab es insbesondere eine Zeit, in der du jemanden verletzt und dich dafür geschämt hast? Das ist starker Tobak. Man könnte sagen, dass wir es als Gläubige ein etwas schwerer haben als die meisten anderen. Wir werden vom Heiligen Geist überführt und von anderen Gläubigen und dem Wort gelehrt, was richtig und falsch ist. Allerdings sind auch wir Menschen, die manchmal sündigen. Wir können den Gottes Maßstäben nie ganz gerecht werden. Das bedeutet, dass in diesem Durcheinander tendenziell Scham aufkommt.
Ich glaube, David schämte sich bereits für das, was er getan hatte. Er hatte seine Macht missbraucht und einem anderen Mann die Frau gestohlen. Er war Gott und seinen Ehefrauen untreu gewesen. Er hatte wiederholt gelogen und schließlich gemordet. Das hätte er nie tun dürfen! Als der Prophet Nathan ihm die Allegorie der bösen Tat des reichen Mannes erzählte, war David bereit, zu beichten und Buße zu tun. Er war einen Moment lang wütend, aber innerhalb weniger Augenblicke erkannte er, dass er der reiche Dieb war. Wie dramatisch! David hatte gesagt: „So wahr der HERR lebt, der Mann, der das getan hat, verdient den Tod!“ (2. Samuel 12:5) Zweifellos war ihm die Ironie dieses Ausspruchs nicht entgangen. Er hatte erklärt, dass er selbst den Tod verdiente. Was für David noch schlimmer war, ist, dass er nach jedem Gesetz des Alten Testaments absolut den Tod verdiente.
VERSTOSSE MICH NICHT
Es gibt eine bestimmte Zeile in diesem alten Lied, welchen diesen Sünder jedes Mal aufs Neue trifft. David, der schließlich bereut, ruft aus: „Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.“ (Vers 13) Es ist bewegend, weil ich als Sünder es wirklich nachvollziehen kann. David war ein Mann, der diese schrecklichen Sünden nicht ungeschehen machen konnte. Er hatte Unrecht getan und konnte Gott nur um Vergebung bitten. Vielleicht hattest du keine Affäre oder hast niemanden in den Tod geschickt, aber auch du bist in Sünde gefallen, denn das sind wir alle! Sicherlich wirst du mir zustimmen, dass wir einem vergebenden Gott dienen. Gott sei Dank, Er ist Gott. Gott sei Dank, Er ist gut.
Hier kommen wir zum Punkt: Wir sollten nie die Last unserer Sünden tragen, denn sie ist einfach zu viel. David würde vergeben werden, obwohl seine Entscheidungen sicherlich Konsequenzen haben würden. Wir müssen uns jedoch keine Sorgen machen, dass Gott uns aus Seiner Gegenwart verstößt. Wenn wir unsere Sünden bereuen, wird uns vergeben. Dann wird die Scham, die uns zu begraben scheint, während wir durch dieses Tal gehen, aufgehoben und wir können wieder wahre Freiheit finden.
Das heißt nicht, dass es keine irdischen Folgen geben wird – du kannst der Polizei nicht sagen, dass Jesus bereits für diese Sünde bezahlt hat –, aber du musst die Last nicht mit sich herumtragen. Außerdem benötigst du keinen Propheten, der eine Allegorie deiner Sünden verkündet, um deine Schuld zu beweisen und zu erklären, dass du den Tod verdienst. Aufgrund des Kreuzes brauchen wir das nicht mehr. Jesus ist bereits gestorben. Das ist etwas, worüber man staunen und wofür man Ihn preisen kann.
HINWEISE FÜR SABBATSCHULHELFER
LERNZIELE:
- Deutet Psalm 51 aus der Perspektive von König David und seinen Erfahrungen mit Reue und Vergebung.
- Bekennt persönliche und gemeinschaftliche Sünden, die Reue erfordern.
- Passt Davids Psalm 51 für euch als persönliches Reue-Modell an.
UNTERRICHTSAKTIVITÄTEN
Organisiert eine dramatische Lesung von 2. Samuel Kapitel 11 und Psalm 51, um die Bibel lebendig zu machen und den Sabbatschulteilnehmern zu helfen, sich emotional und intellektuell mit dem Text auseinanderzusetzen. Weisen Sie verschiedenen Teilnehmern Sprech-/ Leserollen zu, welche die Textteile von David, Bathseba, Uria, Joab und dem Erzähler für 2. Samuel Kapitel 11 vorlesen. Lasst verschiedene Teilnehmer bei Psalm 51 unterschiedliche Abschnitte des Psalms mit Ausdruck vorlesen. Was lehrt uns diese Geschichte über die Natur der Sünde und ihre Folgen? Wie spiegelt Psalm 51 Davids Verständnis seiner Sünde und sein Bedürfnis nach Vergebung wider?
RÜCKBLICK UND AUSBLICK
Aus Davids Lied haben wir viel über Sünde und Reue gelernt. Als Nächstes werden wir angeregt, in tragischen und einsamen Zeiten zum HERRN zu rufen.