13.07.-18.07.2025 – Die Tempelreinigung (8)

QUARTALSTHEMA: ALTÄRE UND HEILIGE OPFERGABEN (JUNI – AUGUST 2025)

Einheit II: JESUS UND DER TEMPEL (4 Lektionen)

8. Die Tempelreinigung (Lektion 3 von 4)

Tagesandachten von Katie Herring

SONNTAG, 13. Juli 2025: Jesaja Kapitel 56

Gott ruft alle Menschen, auch diejenigen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt werden, in Sein Gebetshaus. Als Christen tragen wir die Verantwortung, den Verlassenen und Notleidenden zu helfen, so wie Gott uns geholfen hat. Der Herr forderte sein Volk in Jesaja 56:1 auf: „Haltet das Recht und übt Gerechtigkeit.“ Angesichts der Ungerechtigkeiten in der Welt können wir Böses und Ungerechtigkeit vielleicht nicht ausmerzen. Aber wir können unser Bestes tun, um Übeltätern im Weg zu stehen und die Ausgestoßenen freudig in unseren Gemeinden und Glaubensgemeinschaften willkommen zu heißen.

MONTAG, 14. Juli 2025: 1. Timotheus 2:1-8

Wenn wir nur für uns selbst und unsere engsten Kreise beten, handeln wir aus einer begrenzten Denkweise heraus, die nicht mit der Anweisung im 1. Timotheusbrief übereinstimmt, für alle Menschen zu beten. Jesus starb, damit alle Ihn erkennen können, und wir können weiterhin versuchen, unseren Horizont zu erweitern und über uns selbst hinauszublicken, wenn wir Christi Liebe für alle nachahmen wollen. Wenn wir andere in unsere Gebete einbeziehen, können wir Gott ungestört anbeten, weil wir keinen Groll gegen unsere Nächsten hegen – sofern wir uns bemühen, sie so zu lieben, wie Gott uns liebt.

DIENSTAG, 15. Juli 2025: Prediger 5:1-7

Gott kennt unsere Herzen und Absichten und durchschaut alle Versuche, uns zu verstellen. Es ist nicht nötig, sich scheinheilig zu geben, wenn man Gott im Gottesdienst begegnet oder versucht, andere in der Gemeinde zu beeindrucken – es nützt sowieso nichts. Gott möchte, dass wir ehrlich, aufrichtig und wahrhaftig sind, wenn wir zusammenkommen, um Ihn zu preisen. Es gibt nichts, was Gott nicht schon über uns weiß. Aufrichtigkeit wäre ein stärkeres Zeugnis für andere um uns herum, die ähnliche Lebenserfahrungen und Perspektiven teilen.

MITTWOCH, 16. Juli 2025: Apostelgeschichte 17:22-34

Obwohl wir die Gemeinde oft als „Haus Gottes“ bezeichnen, wohnt Gott nicht in einem Gebäude, das wir einmal pro Woche besuchen und dann unser Leben weiterführen können. Wir dienen einem lebendigen Gott, der sich nicht an menschliche Strukturen binden lässt. Er möchte Teil unseres Lebens sein. Wir können uns frei fühlen, Gott anzurufen, wo immer wir sind und zu jeder Tages- und Nachtzeit. Apostelgeschichte 17:27 versichert uns, dass Er uns nicht fern sein wird, wenn wir Gott suchen, weil wir in Ihm leben. Dies ist ein wunderschönes Versprechen einer engen Beziehung, auf die wir uns als Christen, die einem allgegenwärtigen Gott dienen, verlassen können.

DONNERSTAG, 17. Juli 2025: Jeremia 7:1-15

Manche Menschen täuschen sich selbst und andere, indem sie vor den Menschen um sie herum verkünden, Gott treu zu sein. Doch insgeheim sündigen sie gegen Gott, indem sie anderen in ihrem verborgenen Leben Schaden zufügen. Gott ruft diese Menschen dazu auf, demütig ihre Sünden zu bereuen und ihr Leben zu ändern. Lautstarkes Lob Gottes, damit andere ihre Treue erkennen, verbirgt nicht vor Gott die wahre Wahrheit im Herzen eines Menschen. Gott ist Liebe und Er möchte, dass wir unseren Glauben in unserer Gemeinschaft liebevoll leben, indem wir anderen Seine Liebe zeigen.

FREITAG, 18. Juli 2025: Maleachi 3:1-6

Jesus wurde gesandt, um Gottes Volk zu reinigen und zu läutern. Es gibt kein besseres Vorbild für christliches Leben als das von Jesus und Sein höchstes Opfer für uns. Das Alte Testament prophezeite, dass ein Erlöser kommen und alle Menschen retten würde. Jesus verkörperte dieses Geschenk Gottes an Seine Schöpfung. Wenn wir Jesu Lehren und Leben studieren, sollten wir auch daran denken, Sein Beispiel in unseren täglichen Umgang und in unsere Gebete zu integrieren. So wird Er unser Leben läutern und reinigen. Jesus predigte die Fürsorge für die Armen, die Fremden, die Gefangenen und alle, die die Gesellschaft als die Geringsten betrachtet. Dies ist unsere Berufung als Seine Nachfolger.

SABBAT, 19. Juli 2025: Johannes 2:13-25

Es ist hilfreich, sich daran zu erinnern, dass Jesus sich entschieden dagegen wehrte, das Haus Seines Vaters in ein Geschäftslokal zu verwandeln. Es gibt nur wenige Beispiele im Neuen Testament, in denen Jesus solch gerechten Zorn zeigte wie damals, als Er Tische umwarf und mit einer Peitsche aus Stricken die Geschäftsleute aus dem Tempel vertrieb. Normalerweise gibt es in unseren Gemeinden zwar keine Viehhändler, aber das heißt nicht, dass es keine Form des Handels gibt, die in Gottesdienste, Predigten und sogar in Gemeindegruppen einfließen könnte. Die Gemeinde war nie dazu da, Reichtum zu erwerben, sondern die Frohe Botschaft zu predigen und den Bedürftigen zu helfen.

BIBELSTELLEN:

Studientext: Johannes 2:13-25

weiterführende Texte: Matthäus 21:12-17; Markus 11:15-19; Lukas 19:45-48

Andachtstext: Jeremia 7:1-15

Merkvers:

„Und zu den Taubenverkäufern sprach er: Schafft das weg von hier! Macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus!“ (Johannes 2:16)

KERNINHALT:

Menschen kennen die Bauvorschriften manchmal nicht und nutzen einen Raum oft ohne Rücksicht auf die dort stattfindenden Geschäfte. Was bedeutet es, ein Gebäude und den Zweck, für den es errichtet wurde, zu ehren? Jesus zeigte dem Tempel die gebührende Ehrerbietung, als Er die Händler eifrig aus dem Tempel trieb.

FRAGEN ZUM TEXTSTUDIUM:

  1. Mit welchen Regeln bist du aufgewachsen, was in der Gemeinde nicht erlaubt war? Wann hast du erkannt, dass die Gemeinde mehr ist als ein Gebäude? Ist es für dich immer noch wichtig, dieses Gebäude mit Ehrfurcht zu behandeln?
  2. Wo befand sich der Tempel und welche Rolle spielte er im jüdischen Gottesdienst (siehe 1. Könige 8:22-30)? Warum waren Kaufleute und Geldwechsler in den Vorhöfen des Tempels tätig?
  3. Wie reagierte Jesus, als Er den Tempel betrat? Warum reagierte Er so heftig? Wie rechtfertigte Jesus sein Handeln? Was meinte Er, als Er den Tempel „das Haus meines Vaters“ nannte (Vers 16)?
  4. An welche alttestamentliche Prophezeiung erinnerten sich die Jünger (siehe Vers17 und Psalm 69:9)? Warum war das von Bedeutung? Wie können wir Eifer für Gottes Haus entwickeln? Wie sieht das konkret in der Praxis aus?
  5. Warum baten die jüdischen Führer um ein Zeichen, anstatt ihre eigene Verdorbenheit anzusprechen (Vers18)? Wie spiegelt diese Bitte ihre Denkweise wider? Welche Bedeutung haben Zeichen im Johannesevangelium? Brauchen wir jemals einen „Beweis“ von Gott, bevor wir Ihm vertrauen? Wie können wir einen Glauben entwickeln, der nicht auf äußere Beweise angewiesen ist?
  6. Viele Menschen glaubten an Jesus aufgrund Seiner Wunder, doch Er vertraute sich ihnen nicht an. Was sagt uns das über den Unterschied zwischen wahrem Glauben und vorübergehendem Glauben? Wie können wir unseren eigenen Glauben beurteilen? Folgen wir Jesus aufgrund dessen, was Er für uns tut, oder aufgrund dessen, wer Er ist?

VERSTEHEN UND AUSLEBEN von Ewart McFarlane

Viele Menschen unterziehen sich heutzutage regelmäßig einer Entgiftung, da sie auf einen gesunden Lebensstil achten. Es heißt, Ziel der Entgiftung sei den Körper von unerwünschten oder fremden Stoffen (Giftstoffen) zu befreien. Manche führen eine vollständige Entgiftung durch, andere eine Teilentgiftung unter verschiedenen Namen. Giftstoffe können durch die Nahrung, aber auch durch Missbrauch und unerwünschte Umwelteinflüsse in den Körper gelangen.

Paulus bezeichnete den Körper als Tempel Gottes (2. Korinther 6:16). Wie die Reinigung des Leibes kann auch dieser Tempel einer regelmäßigen Reinigung bedürfen, um vergangenen Missbrauch zu korrigieren, das richtige Herz zu stärken und über längere Zeit gezeigte Respektlosigkeit zu korrigieren.

DAS HEILIGTUM

Auf ihrem Weg ins Gelobte Land erhielten die Kinder Israels genaue Anweisungen für den Bau einer Stiftshütte, in der die Bundeslade aufbewahrt und von der aus die Priester ihre zeremoniellen Pflichten erfüllen konnten (Exodus/ 2. Mose Kapitel 25-27). Die Bundeslade symbolisierte die Gegenwart Gottes, und ihre Bewegung, geleitet von Gottes Wolke, zeigte an, wann die Kinder Israels unterwegs sein und wann sie ruhen sollten (Numeri/ 4. Mose 9:17-18). Es gab strenge Anweisungen, wer das Heiligtum betreten durfte und wer nicht, wer sich in der Nähe der Bundeslade aufhalten durfte und welche Reinheit die Anwesenden beim Betreten haben mussten (Exodus/ 2. Mose 29:44). Wer das Heiligtum unrein betrat, machte alles, was er berührte, unrein, was die Priester dazu zwang, bestimmte Weiherituale durchzuführen, um es wieder zu reinigen. Als die Israeliten von ihrer Pilgerreise in ihre endgültige Heimat zogen, erhielt auch die Bundeslade einen festen Platz im von Salomon erbauten Tempel. Für die Bundeslade im Tempel galten dieselben Regeln wie für das mobile Heim.

MISSBRAUCH DES TEMPELDIENSTES

Wenn der Herrscher, der Priester oder das Volk sündigten, mussten sie einen Stier oder ein Lamm als Sündopfer darbringen, und der geheiligte Priester brachte es im Heiligtum zur Sühne dar (Levitikus/ 3. Mose Kapitel 4). Ebenso mussten sie bei Unreinheit, wie z. B. der Berührung einer Leiche oder bei Aussatz, ein makelloses Lamm darbringen. Wenn sie sich kein Lamm leisten konnten, durften sie zwei Turteltauben verwenden (Levitikus/ 3. Mose Kapitel 13-15). Auch für das Passahfest war ein makelloses Lamm erforderlich.

Da Tiere nicht verfügbar oder nicht erschwinglich waren, verkauften Händler sie in der Nähe oder direkt vor den Toren des Tempels an Personen, die dem Priester ihre Opfergaben zur Sühne oder zum Passahfest darbringen wollten. Wie auf den meisten Marktplätzen kam es auch hier zu einem reißenden Gedränge der potenziellen Käufer. Aus Johannes Kapitel 2 wissen wir, dass es dort Menschen gab, die nicht nur die benötigten Tiere lieferten, sondern auch Nebengeschäfte wie Geldwechslen betrieben (Johannes 2:14). Offensichtlich waren diese Menschen nicht dort, um zu beten, sondern um Geschäfte zu machen. So wurde der Tempel zur Zeit Jesu missbraucht.

Dieser Vorfall war jedoch nicht der einzige dokumentierte Missbrauch von Gottes Anbetungsstätte. Aarons Söhne Nadab und Abihu brachten in der Stiftshütte ein unerlaubtes Opfer vor dem Herrn dar. Der HERR ließ sie reinigen und verbrannte sie beide (Levitikus/ 3. Mose 10:1-2). Hiskia musste eine Reinigung des Tempels anordnen, nachdem frühere Könige Götzenbilder angebetet und im Tempel aufgestellt hatten (2. Chronik 29:3-19). Der Missbrauch des Tempels setzte sich fort, als nachfolgende Könige Israel dazu brachten, Götzen und Götter anderer Völker anzubeten. Dabei begingen sie Mord, Ehebruch, falsches Zeugnis, verbrannten Räucherwerk und folgten anderen Göttern. Es kam so weit, dass der HERR zu Jeremia sagte: „Ist dieses Haus, das nach meinem Namen genannt ist, in euren Augen zu einer Räuberhöhle geworden? Ja wahrlich, auch ich sehe es so an!, spricht der HERR.“ (Jeremia 7:11), und Er versprach eine weitere Reinigung.

DER TEMPEL WO GOTT WOHNT

Jesu Tempelreinigung in Jerusalem bedeutete nicht nur, dass der Missbrauch im Tempel selbst aufhören musste, sondern war auch ein Vorbote zukünftiger Reinigungen, falls es zu ähnlichen Vorfällen kommen sollte. Die Tempelreinigung sollte ihn von Missbrauch befreien, die Anbetung wieder in den rechten Zustand versetzen und Ehrfurcht vor Gott wecken. So wie der Tempel für den Gottesdienst in einwandfreiem Zustand sein musste, musste auch der Mensch in einwandfreiem Zustand sein – sowohl was das Betreten des Tempels anging, also auch das Durchführen von Gottesdiensten. Jesus spielte darauf an, als Er sagte, die wahren Anbeter würden weder in Jerusalem (wo sich der Tempel befand) noch auf irgendeinem Berg anbeten, sondern im Geist und in der Wahrheit (Johannes 4:21, 24).

Jesus bezeichnete später Seinen Leib als Tempel, den Er wiederaufzubauen versprach, sollte er zerstört werden, und tat dies bei Seiner Auferstehung. Es war daher kein Zufall, als Paulus sagte, der Leib sei Gottes Tempel und der Geist Gottes wohne in uns (1. Korinther 3:16). Wohin der Gläubige auch geht, kann er Gott anbeten und ehren, denn Er wohnt in ihm. Paulus sagte weiter, dass jeder, der den Tempel Gottes zerstört, ebenfalls zerstört wird, weil er heilig ist (1. Korinther 3:17). So wie die Tempel in Silo und Jerusalem wegen Missbrauchs und Götzenanbetung zerstört wurden und Nadab und Abihu wegen fremder Anbetung zerstört wurden, so wird jeder, der den Leib (Tempel) entweiht, zerstört werden (Jeremia 7:14).

So wie der physische Tempel heilig war, um die Gegenwart der Herrlichkeit Gottes zu empfangen, so muss auch der Körper heilig sein, um den Geist Gottes zu empfangen. Wie manche den Körper von Giftstoffen reinigen, so müssen auch wir (durch das Blut Jesu) den Körper von geistigen Schwachheiten reinigen, um ihn heilig und ehrfürchtig zu machen, damit Gott in ihm wohnen kann. Das Entfernen des steinernen Herzens und Ersetzen durch ein geweihtes Herz aus Fleisch machen den Körper zu einem willigen Wirt, bereit, den Heiligen Geist willkommen zu heißen und im Tempel Wohnung zu nehmen.

EIN GOTTESFÜRCHTIGES LEBEN

Jesu Reinigung des Tempels war ein Versuch, die Ehrfurcht wiederherzustellen, wie der HERR selbst sagte: „Ihr sollt meine Sabbate halten und mein Heiligtum fürchten.“ (Levitikus/ 3. Mose 19:30) Gott wird in jedem von uns wohnen, wenn wir Ihm wohlgefällig sind. Deshalb ermutigte uns Petrus: „So seid eifrig darum bemüht, dass ihr als unbefleckt und tadellos vor ihm erfunden werdet in Frieden!“ (2. Petrus 3:14), während wir zu einem heiligen Tempel heranwachsen, der würdig ist, Haus Gottes zu sein. Widmen wir uns dem Dienst des HERRN, damit wir das Allerheiligste freimütig betreten können, während wir ein Leben in Ehrfurcht vor dem allmächtigen Gott führen.

HINWEISE FÜR SABBATSCHULHELFER

LERNZIELE:

  1. Erkennt den Wunsch Jesu, die Missbräuche im Tempeldienst auszumerzen.
  2. Wachst in eurem Vertrauen, dass Jesus der Tempel ist, in dem Gott wohnt.
  3. Verpflichtet euch zu einem Leben in Ehrfurcht, das den gebührenden Respekt gegenüber Gott zeigt.

UNTERRICHTSAKTIVITÄTEN

Baut einen nachgebildeten Marktplatz mit Ständen, Spielgeld, Verkaufsartikeln usw. auf. Verteilt die Rollen: Händler, Geldwechsler, Gläubige und Jesus. Lasst die Händler lautstark ihre Waren verkaufen, während Jesus die Tische umwirft. Wie fühlte es sich an, auf einem lauten, geschäftigen Marktplatz zu sein, als ihr zum Gottesdienst kamt? Was verrät das über Jesu Prioritäten im Gottesdienst? Bittet die Teilnehmer, Dinge in ihrem Leben aufzuschreiben, die ihren geistlichen Tempel möglicherweise überladen, und bittet Gott im Stillen, ihnen zu helfen, diese Hindernisse zu beseitigen. Wie können wir unser geistliches Leben auf Gott ausrichten?

RÜCKBLICK UND AUSBLICK

Jesu Tempelreinigung forderte uns heraus, unsere eigene Ehrfurcht in Anbetung und Leben zu hinterfragen. Und Jesu Warnung vor der Zerstörung des Tempels wird uns dazu anregen, Seiner Wiederkunft freudig entgegenzusehen.

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